Dienstag, 26.November 2024 | 15:43

Tarifverhandlungen für Einzelhandel in MV begonnen

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Für die rund 55.000 Beschäftigten im Einzelhandel Mecklenburg-Vorpommerns haben Tarifverhandlungen begonnen. Die Arbeitgeber wiesen zum Auftakt am Freitag die Forderungen der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi als unrealistisch zurück. Gefordert wird demnach eine Anhebung aller Entgelte um 2,50 Euro je Stunde, mindestens ein Stundenlohn von 13,50 Euro sowie ein Plus für die Ausbildungsvergütungen von 250 Euro im Monat.

Nach Berechnungen des Handelsverbandes Nord entspräche dies im Durchschnitt einer Anhebung der Entgelte um mehr als 15,6 Prozent und in der Spitze sogar um 30 Prozent. Das passe weder zu den gesamtwirtschaftlichen Rahmendaten noch zur aktuellen Situation der Einzelhandelsbranche, erklärte der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Christian Lahrtz. Auch die Unternehmen hätten mit den Folgen des Krieges in der Ukraine, der Energieknappheit und der hohen Inflationsrate zu kämpfen.

Verdi-Verhandlungsführer Bert Stach verteidigte die Lohnforderung der Arbeitnehmer. Sie würden jeden Tag mit Leidenschaft bei der Arbeit sein und den Laden am Laufen halten. „Die Kolleginnen und Kollegen haben für ihre Leistung Anerkennung und Respekt verdient. Und das muss auch in ihren Geldbeuteln sichtbar sein“, betonte Stach. Gerade mit Blick auf die aktuell schwierigen Zeiten sei eine spürbare Steigerung der Löhne und Gehälter unbedingt notwendig. Die letzte Erhöhung im Mai 2022 habe gerade 1,7 Prozent betragen.

Der Arbeitgeberseite warf Stach vor, „mit juristischen Spitzfindigkeiten“ zu versuchen, das Streikrecht anzugreifen, statt ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen. Bislang bedeute das Angebot angesichts der weiterhin hohen Inflation für die Beschäftigten „einen schmerzhaften Reallohnverlust“. Stach kündigte Vorbereitungen für Streiks auch im Einzelhandel in Mecklenburg-Vorpommern an, in dem etwa 55.000 Menschen beschäftigt seien. Das Monatseinkommen der meisten Verkäuferinnen und Verkäufer (in Vollzeit) liege bei knapp 2750 Euro.

Die Arbeitgeber boten den Angaben zufolge ein Gehaltsplus von 7,5 Prozent in drei Stufen über zwei Jahre, für 2023 zunächst 3 Prozent. Die Vergütungsuntergrenze soll bei 13,00 Euro pro Stunde liegen, die Inflationsausgleichsprämie von 1000 Euro soll in zwei Stufen gezahlt werden. Die Gespräche sollen am 9. August 2023 fortgesetzt werden.

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