Beim Tüv Nord hat die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten für Mittwoch zu einem ganztägigen Warnstreik in mehreren Bundesländern aufgerufen.
Hintergrund ist die laufende Tarifrunde, bei der die Arbeitnehmerseite ihre Forderungen nicht angemessen berücksichtigt sieht. Betroffen sein sollen von den geplanten Arbeitsniederlegungen auch Stationen des Prüfkonzerns.
Es geht Verdi zufolge um Niederlassungen in Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Bremen, Sachsen-Anhalt, Nordrhein-Westfalen, Berlin und Brandenburg. Zudem seien Beschäftigte des Tüv Hessen gebeten worden, zu Hause zu bleiben.
Die Gewerkschaft hatte zu Beginn der Verhandlungen 7 Prozent mehr Geld in diesem Jahr verlangt, dabei mindestens 300 Euro mehr für die unteren Lohngruppen. Die Arbeitgeberseite habe dagegen bisher nur ein Plus von 2 Prozent für dieses und 2,5 Prozent für das kommende Jahr angeboten. Thema der Tarifauseinandersetzung sind auch Vorschläge für mehr Wahlmöglichkeiten zwischen Entgelt und Umwandlung in Freizeit. Inzwischen sind vier Gesprächsrunden verstrichen.
Verdi kritisiert, dass die Belegschaft viele sicherheitsrelevante Aufgaben in der Pandemie schultere, ohne dass sich dies hinreichend auf dem Gehaltszettel bemerkbar mache. Beispiele seien Kontrollen von Atemschutzmasken oder Fahrprüfungen trotz Ansteckungsgefahr.
Tüv-Nord-Personalchefin Astrid Petersen sagte, man sei intensiv im Austausch. Aus ihrer Sicht hat das Unternehmen bereits ein sehr gutes Angebot vorgelegt. Details aus den aktuellen Gesprächen wollte sie nicht nennen. Die Verhandlungen sollen nach den Warnstreiks weitergehen. „Meines Erachtens sind wir auf einem guten Weg.“