Nicht alle landeseigenen Unternehmen bezahlen ihre Mitarbeiter nach Tarif oder in Anlehnung an einen Tarifvertrag. Bei der Hälfte der 20 privatrechtlichen Mehrheitsbeteiligungen existiere zwar eine Anlehnung der Vergütung an einen Tarifvertrag, sie bilde ihn jedoch nicht vollständig ab, heißt es im jüngsten Beteiligungsbericht der Landesregierung. Er wurde am Dienstag im Kabinett beschlossen und bildet die Jahre 2022 und 2023 ab. So stehe teilweise die Umsetzung von Entgeltstufen aus und die Jahressonderzahlung sei lediglich eine freiwillige Leistung, heißt es darin.
Bei der Besetzung von Führungsposten mit Frauen gibt es dem Bericht zufolge ebenfalls Luft nach oben. In den Geschäftsführungen und Vorständen der Unternehmen mit Landesbeteiligung beträgt der Frauenanteil den Angaben zufolge nur 24 Prozent. Immerhin habe er seit 2021 um zehn Prozentpunkte zugenommen, hieß es. Von seinen Aufsichtsratsposten hat das Land mit Stand Ende 2023 den Angaben zufolge sechs von zehn mit Frauen besetzt. Insgesamt sind demnach die Aufsichtsgremien der Unternehmen mit Landesbeteiligung zu 42 Prozent weiblich besetzt.
Die Verdienste der Chefs
Die privatrechtlichen Beteiligungen des Landes reichen von der LMS Agrarberatung GmbH über die Ihlenberger Abfallentsorgungsgesellschaft und das Datenverarbeitungszentrum MV bis hin zum Mecklenburgischen Staatstheater und dem Rostocker Hafen. Das Land soll sich seinen Vorschriften nach nur dann an privatwirtschaftlichen Unternehmen beteiligen, wenn ein wichtiges öffentliches Interesse des Landes vorliegt und damit bedeutsame Aufgaben des Landes erfüllt werden. Auch die Universitätsmedizinen in Rostock und Greifswald sind in Landeseigentum. Sie gelten als öffentlich-rechtliche Unternehmen. Insgesamt hat das Land MV den Angaben zufolge 70 Beteiligungen.
Der Beteiligungsbericht nennt auch die Verdienste von Geschäftsführern. Dabei gibt es erhebliche Unterschiede. So ist für den Chef der Verwaltungsgesellschaft Lotto und Toto in Mecklenburg-Vorpommern mbH ein Jahresgehalt von rund 119.000 Euro ausgewiesen, für den Chef der Ihlenberger Abfallentsorgungsgesellschaft 212.000 Euro und für den Geschäftsführer der Historisch-Technisches Museum Peenemünde GmbH 86.000 Euro.