Die zweite Verhandlungsrunde der Tarifpartner im Groß- und Außenhandel ist am Mittwoch ohne Ergebnis zu Ende gegangen.
„Wertschätzung für die geleistete Arbeit der Beschäftigten sieht anders aus als das, was die Arbeitgeber heute abgeliefert haben. Die angemessene Antwort aus den Betrieben wird nicht lange auf sich warten lassen“, sagte Verdi-Verhandlungsführerin Heike Lattekamp. Streiks könnten demnach in absehbarer Zeit stattfinden. Lattekamp hofft jedoch nach eigenen Worten, dass eine Einigung vor dem Weihnachtsgeschäft erzielt werden kann. Die Verhandlungen sollen am 04. November fortgesetzt werden.
Die Gewerkschaft Verdi fordert für die rund 15.000 Beschäftigten der Branche eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 145 Euro oder mindestens 6 Prozent, eine um 70 Euro höhere Ausbildungsvergütung sowie ein tarifliches Mindestentgelt von 12,50 Euro pro Stunde. Der Tarifvertrag soll den Vorstellungen der Gewerkschaft nach rückwirkend ab 1. Mai und für zwölf Monate gelten. Daneben pochen die Arbeitnehmervertreter darauf, dass eine Einigung für alle Unternehmen ohne Ausnahme gilt.
Die Arbeitgeber haben Verdi zufolge am Mittwoch ein neues Angebot vorgelegt, das eine Lohnerhöhung ab Dezember 2021 um 2 Prozent und weitere 2 Prozent ab August 2022 vorsieht. Der Abschluss soll für eine Dauer von 24 Monaten (ab 1. Mai 2021) gültig sein.
Aus Sicht der Gewerkschaft reicht auch das verbesserte Angebot nicht. Der Branchenumsatz liegt den Angaben zufolge wieder auf dem Vorkrisenniveau. Die voraussichtliche Inflation in diesem und kommendem Jahr sei höher als die angebotenen Lohnerhöhungen.