In Mecklenburg-Vorpommerns Kitas ist das Ausbildungsniveau des Personals in den vergangenen Jahren einer Studie zufolge gesunken. Hatten im Jahr 2017 in neun von zehn Einrichtungen mindestens 82,5 Prozent der Mitarbeiter eine Qualifikation als Erzieher oder mehr, sank die Quote bis 2023 auf gut sieben von zehn. Das teilte die Bertelsmann Stiftung mit. Der Wert von 82,5 Prozent gilt demnach als anstrebenswert für eine gute Bildung in der Kita.
Der Nordosten gehört laut Bertelsmann Stiftung trotzdem noch zu den Bundesländern mit einem hohen Anteil entsprechend qualifizierten Kita-Personals. Thüringen, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt liegen allerdings vor MV. In den alten Bundesländern liegen die Werte deutlich unter denen im Osten.
Gezählt wurden Ausbildungen wie der klassische Erzieher, Heilpädagoge oder Sozialpädagoge. Die 2017 in Mecklenburg-Vorpommern eingeführte dreijährige Berufsausbildung „Erzieher/in für 0- bis 10-Jährige“ zählt die Bertelsmann Stiftung nach eigenem Bekunden nicht mit.
In MV die meisten Kita-Kinder je Fachkraft
Die Zahl der betreuten Kinder je Fachkraft ist in Mecklenburg-Vorpommern bundesweit nach wie vor am höchsten, wie aus der Studie weiter hervorgeht. So kommen im Kindergarten statistisch gesehen 12,1 Kinder auf eine Erzieherin. In Berlin sind es demnach 7,6. Die Stiftung empfiehlt einen Wert von 7,5. Kleine Kindergruppen gelten ebenfalls als wichtiger Faktor für eine gute Bildung in der Kita.
Bundesweit geht der Stiftung zufolge in immer mehr Kitas der Anteil der Mitarbeiter zurück, die mindestens über eine Qualifikation als Erzieher oder Erzieherin verfügen. Weil in vielen Einrichtungen das Personal fehle, würden immer mehr Menschen ohne die formalen pädagogischen Voraussetzungen eingestellt, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Das sieht die Stiftung auf Dauer kritisch. „Verschiedene Studien zeigen, dass eine niedrige Fachkraft-Quote im Team die Qualität der pädagogischen Arbeit mindert und den professionellen Anspruch der Fachkräfte gefährden kann“, hieß es.