Mittwoch, 12.März 2025
6.3 C
Wismar

anzeige

informationen unserer partner

city.news+

die nachrichten aus der hansestadt

Streit um Migration geht weiter: SPD sieht hohe Hürden bei Aberkennung der Staatsbürgerschaft

Die SPD zweifelt daran, dass die im Sondierungspapier mit der Union vereinbarte verfassungsrechtliche Prüfung des Entzugs der Staatsbürgerschaft für Extremisten zum Erfolg führen wird. Fraktionsvize Dirk Wiese sagte der „Rheinischen Post“: „Der Prüfauftrag zum Entzug der Staatsangehörigkeit steht vor erheblichen verfassungsrechtlichen Hürden. Auch völkerrechtliche Vorgaben, insbesondere die Europäische Menschenrechtskonvention, setzen klare Grenzen.“

Wiese ergänzte, in der aktuellen Rechtslage seien bewusst sehr enge Grenzen gesetzt worden. „Ein Entzug ist nur in klar definierten Ausnahmefällen möglich wie der Mitgliedschaft in einer ausländischen Terrormiliz wie dem IS – und dies auch nur, wenn sie volljährig sind und eine weitere Staatsangehörigkeit besitzen.“ Die Staatsbürgerschaft könne auch entzogen werden für den Fall, dass sie durch Täuschung, Drohung oder Bestechung erlangt werde.

Union und SPD hatten sich auf eine Prüfung verständigt, ob Terrorunterstützern, Antisemiten und Extremisten, „die zur Abschaffung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung aufrufen“, die deutsche Staatsbürgerschaft entzogen werden kann, wenn sie eine weitere Staatsangehörigkeit besitzen.

Unstimmigkeit bei der Auslegung von „Abstimmung“

Zuvor hatte es bereits Streit zwischen Union und SPD um die Auslegung des Sondierungspapiers in der Frage von Zurückweisungen an den Grenzen gegeben. SPD-Chefin Saskia Esken und SPD-Innenministerin Nancy Faeser beharrten darauf, dass Zurückweisungen von Asylbewerbern nur stattfinden könnten, wenn die EU-Nachbarn damit einverstanden sind. Den Passus zur im Sondierungspapier vereinbarten „Abstimmung“ mit den Nachbarn legte die Union strikter aus.

Unions-Fraktionsvize Jens Spahn hatte Zurückweisungen von Asylbewerbern an der deutschen Grenze notfalls auch gegen den Willen der Nachbarländer angekündigt. Man werde die europäischen Partner informieren und das Vorgehen im besten Fall auch mit ihnen abstimmen, sagte Spahn im Podcast von „Table.Briefings“. Aber: „Wir machen uns nicht abhängig von der Zustimmung der anderen Länder.“

Kommentiere den Artikel

Bitte schreibe deinen Kommentar!
Bitte gib hier deinen Namen ein

lass' uns dir doch helfen

Mit einem Stichwort oder auch nur einem Namen findest du, wonach du suchst

Unser gesamtes Archiv mit tausenden Artikeln, Beiträgen und zahlreichen Informationen steht dir bei der Suche zur Verfügung. Dabei stehen dir alle Bereiche wie z.B. Politik, Sport, Wirtschaft oder Rostock, Schwerin, Wismar zur Verfügung.