Im Streit um die Düngeverordnung planen Landwirte an diesem Freitag eine Protestaktion, die große Teile des Verkehrs in Mecklenburg.-Vorpommern behindern könnte.
Wie der Landesbauernverband am Montag in Neubrandenburg mitteilte, würden Hunderte Bauern aus dem ganzen Land mit Traktoren über Bundesstraßen nach Schwerin fahren. Dann soll die Landeshauptstadt am Vormittag zwei Stunden umfahren und an der Staatskanzlei eine Kundgebung abgehalten sowie eine Petition übergeben werden. Die Polizei rechnet mit deutlichen Verkehrsbehinderungen.
Mit dem Trecker-Korso wollen die Bauern gegen den neuen Entwurf der Landesdüngeverordnung und für effektiven Schutz des Grundwassers demonstrieren, wie eine Verbandssprecherin sagte. Mit dem Entwurf drohten vielen Bauern weniger Einnahmen, da sie weniger Nährstoffe ausbringen dürften, ohne dass der Zusammenhang mit Nitratwerten belegt sei. Zugleich wolle man auf die „desaströse Situation der Tierhalter“ im Land aufmerksam machen.
In Mecklenburg-Vorpommern drohen laut dem Landwirtschaftsministerium auf fast der Hälfte aller Agrarflächen Düngebeschränkungen. So weist der Verordnungsentwurf 46 Prozent als „Rote Gebiete“ mit zu hoher Nitratbelastung aus. In einem ersten Entwurf im Dezember 2020 waren es nur 13 Prozent gewesen, diesen hatte jedoch das Greifswalder Oberverwaltungsgericht gekippt.
Bauern hatten die Auswahl der Messstellen für die Nitratbelastung bemängelt und dafür auch Gutachten vorgelegt. Die oppositionelle CDU hat die Pläne der Regierung bereits kritisiert.