Der Städte- und Gemeindetag Mecklenburg-Vorpommerns wertet den Bund-Länder-Kompromiss zum 49-Euro-Ticket als Zwischenschritt zu einer Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs. „Mit dem reduzierten Ticketpreis ist es nicht getan. Wir brauchen gute und verlässliche Verkehrsverbindungen. Und das nicht nur in Ballungsgebieten, sondern auch im ländlichen Raum“, mahnte Verbandsgeschäftsführer Andreas Wellmann am Donnerstag in Schwerin.
Die vom Bund bereitgestellten Regionalisierungsmittel müssten für den gezielten Ausbau des Bus- und Bahnnetzes eingesetzt werden. Die über Jahre unzureichende Finanzausstattung habe vielerorts zu einer Ausdünnung des Angebots und in der Folge zur Hinwendung zum eigenen Auto geführt. „Wir können die Menschen nur für den öffentlichen Nahverkehr gewinnen, wenn Bus und Bahn gut erreichbar sind und regelmäßig verkehren. Sicherheit und Verlässlichkeit sind Schlüssel zum Erfolg“, sagte Wellmann. Überfüllte Regionalzüge in den drei Monaten des 9-Euro-Tickets oder ein wegen Personalmangels reduzierter Bahnfahrplan seien eher kontraproduktiv gewesen.
Nach langem Ringen hatten sich Bund und Länder am Mittwoch endgültig auf eine Nachfolgelösung für das 9-Euro-Tickets verständigt. Die Bundesländer hatten dauerhaft höhere Zuschüsse für ihren öffentlichen Nahverkehr, die sogenannten Regionalisierungsmittel, zur Bedingung gemacht. Die zusätzlichen Mittel aus Berlin soll es nun geben. Damit kann das geplante „Deutschlandticket“ für 49 Euro kommen. Ob es schon zum 1. Januar klappt, ist offen. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hatte die Einigung begrüßt, da das verbilligte Monatsticket insbesondere auch Pendler entlaste.