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Spektakulärer FIFA-Prozess endet: Für Sepp Blatter und Michel Platini regnet es Freisprüche

Im aufsehenerregenden FIFA-Betrugsprozess hat ein Schweizer Gericht den Freispruch für den früheren Weltverbandschefs Joseph S. Blatter und den ehemaligen UEFA-Präsidenten Michel Platini bestätigt. Damit folgte das Gericht an diesem Dienstag in Muttenz im Berufungsverfahren um eine dubiose Millionenzahlung der Forderung der beiden einst mächtigsten Männer des Weltfußballs. Die Staatsanwaltschaft hatte Gefängnisstrafen von jeweils einem Jahr und acht Monaten auf Bewährung gefordert.

Der 89-jährige Blatter und der 20 Jahre jüngere Platini waren im Sommer 2022 in erster Instanz freigesprochen worden – da ein Betrug „nicht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nachgewiesen“ sei. Die Staatsanwaltschaft legte im anschließenden Herbst Berufung ein, der sich die FIFA als mutmaßlich geschädigte Partei unter Blatters Nachfolger Gianni Infantino anschloss. Bei der Anhörung in Muttenz war der Weltverband jedoch nicht vertreten.

Den Erkenntnissen der Ankläger zufolge hatte Blatter Platini aus der FIFA-Kasse ohne nachweisbare Veranlassung umgerechnet rund zwei Millionen Euro auszahlen lassen. Sowohl der Schweizer Blatter als auch Platini bezeichneten die Zahlung seit Beginn der Untersuchungen als ein mündlich vereinbartes Honorar für FIFA-Beratertätigkeiten Platinis von 1999 bis 2002. Blatter sprach von einem „Gentlemen’s Agreement“.

Infantino wird als größter Profiteur des vor rund zehn Jahren aufgeflogenen FIFA-Skandals angesehen. Der damalige UEFA-Generalsekretär nutzte seinerzeit das entstandene Machtvakuum durch Blatters Rücktritt und die Kaltstellung dessen designierten Nachfolgers Platini und ließ sich Anfang 2016 zum neuen FIFA-Präsidenten wählen.

Die Affäre sei einzig und allein aufgeflammt, „um Michel Platini daran zu hindern, FIFA-Präsident zu werden“, sagte Verteidiger Dominic Nellen zum Ende der Anhörung: „Auf politischer und medialer Ebene“ habe die FIFA „bereits gegen Michel Platini gewonnen“, da dieser Infantino nicht mehr bedrohe.

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