Die Temperaturen steigen, der Frühling kommt, der Spargel sprießt: Auf dem Hof Denissen wird das beliebte Stängelgemüse bereits seit einigen Tagen geerntet.
Auch am Mittwoch waren die Erntehelfer im Einsatz. Den weißen Spargel baut der Agrarbetrieb unter Folie an. Mit dieser Methode sei es möglich, die Erntemengen gleichmäßig bis in den Juni hinein zu regulieren, erklärte das Unternehmen auf seiner Internetseite. Die Folie werde mehrfach acht bis zehn Jahre lang genutzt und danach fachgerecht recycelt. Der Betrieb baut auf 40 Hektar Spargel an und vermarktet diesen im Hofladen und an mobilen Verkaufsständen.
2022 wurde in Mecklenburg-Vorpommern nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums auf 156 Hektar Bleichspargel angebaut. Geerntet wurden 616 Tonnen, was einem Ertrag von durchschnittlich 3,9 Tonnen pro Hektar entspreche. Der Durchschnittspreis für Spargel lag bei 8,62 Euro je Kilogramm, 4 Prozent weniger als im Jahr 2021. „Im Vergleich zum Vor- Corona-Jahr 2019, das gleichzeitig so etwas wie das Zenitjahr im deutschen Spargelanbau war, ist das ein Flächenrückgang von rund 15 Prozent und ein Ertragsrückgang von 12 Prozent“, so Agrarminister Till Backhaus (SPD).
Die hiesigen Spargelproduzenten seien mit enormen Kostensteigerungen bei allen Produktionsmitteln konfrontiert. Hinzu komme, dass der Mindestlohn seit 1. Oktober 12,00 Euro pro Stunde beträgt, was einer Lohnsteigerung von 22 Prozent gegenüber dem Mindestlohn (9,82 Euro pro Stunde) in der vorangegangenen Spargelsaison entspreche. Ende des Monates will Backhaus die Spargelsaison offiziell eröffnen.
Auf Wochenmärkten im Nordosten wurde der erste Spargel der Saison teils zu Kilopreisen von über 17 Euro angeboten und gekauft. „Die waren schnell weg“, sagte eine Verkäuferin in Warnemünde, die in kurzer Zeit gleich mehrere Kisten Spargel an die Kundschaft brachte. Bundesweit lag die Anbaufläche 2022 laut Statistischem Bundesamt bei gut 21.000 Hektar. Dabei ernteten 1465 Betriebe rund 110.300 Tonnen Spargel. Deutschlandweit an der Spitze lag Niedersachsen mit 26.100 Tonnen, gefolgt von Bayern (21.100 Tonnen) und Nordrhein-Westfalen (19.300).