Bayer Leverkusen hat nach der Double-Saison jeglichen Flow verloren – und gibt im Rennen um den Titel schon auf. Die Meisterschale liegt für Bayern München abholbereit, acht Punkte wird Bayer in nur noch vier Spielen kaum aufholen können.
Und tatsächlich kann die Meister-Regentschaft des Titelverteidigers in der Fußball-Bundesliga bereits am Samstag vorbei sein. Gewinnt Bayer am 31. Spieltag nicht gegen den FC Augsburg, ist Bayern München mit einem Sieg im Parallelspiel gegen den FSV Mainz 05 (beide 15.30 Uhr/Sky) vorzeitig zum 34. Mal deutscher Meister.
„Die Chance ist weg“, sagte Bayer-Stürmer Patrik Schick nach dem enttäuschenden 1:1 (1:0) des Double-Gewinners beim FC St. Pauli am Sonntag. „Der zweite Platz ist auch nicht schlecht, wir müssen auf dem Boden bleiben. Letzte Saison war unglaublich, niemand hat gedacht, dass wir das schaffen. Leider ist diese Saison nicht wie die letzte, aber wir schauen nach vorne.“
Trainer Xabi Alonso betonte: „Es ist mathematisch nicht vorbei, aber eigentlich schon. Wir haben zu oft Unentschieden gespielt, um im Bereich der Bayern zu sein. Der Rückstand ist groß, so ist das.“
Verliert Bayer und gewinnt Bayern, dann …
Der Münchner Rekordchampion hat nach 30 Saisonspielen 72 Punkte auf dem Konto, Leverkusen liegt vor allem wegen bereits zehn Unentschieden nun acht Punkte zurück. „Das sind einfach viel zu viele“, sagte Jonathan Tah.
Beim FC Bayern sagte Joshua Kimmich nach dem souveränen 4:0 (3:0) beim 1. FC Heidenheim am Samstag, „dass wir nach innen an uns selbst, aber auch nach außen ein Zeichen gesetzt haben“. Nicht nur bei Kimmich war die Erleichterung deutlich zu spüren, nachdem noch am Mittwoch der große Traum vom „Titel dahoam“ jäh geplatzt und der Frust riesig gewesen war.
„Die Reaktion hat gezeigt, dass die Mannschaft etwas gewinnen will. Wir sind wieder einen Schritt näher an der Meisterschaft dran. Man weiß, dass es in Heidenheim nicht so leicht ist“, sagte Sportvorstand Max Eberl und freute sich über „eine hochkonzentrierte und fokussierte Leistung“. Der Patzer von Bayer Leverkusen, nun acht Punkte entfernt, beim FC St. Pauli (1:1) verstärkte die Freude am Ostersonntag noch.
Verliert Bayer Leverkusen am Samstag und die Bayern holen einen Punkt, wäre München neun Punkte vorn. Das wäre in den dann verbleibenden drei Spielen theoretisch noch aufzuholen, aber angesichts der Tordifferenz (+58 zu +29) extrem unwahrscheinlich.