Entgegen dem Bundestrend steigt die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern tendenziell weiter an. Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) meldete am Donnerstag 5163 nachgewiesene Ansteckungen, das waren etwa 800 mehr als am gleichen Tag der Vorwoche.
Wegen der anhaltend hohen Fallzahlen ging auch die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen weiter nach oben. Das Landesgesundheitsamt errechnete für die zurückliegenden sieben Tage 1678,1 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner, das war ein neuer Höchststand. Am Vortag hatte der Wert bei 1624,7 gelegen. Neben Sachsen-Anhalt weist Mecklenburg-Vorpommern im Ländervergleich die höchste Sieben-Tage-Inzidenz auf. Bundesweit lag der Wert nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) bei 1174,1.
In den Krankenhäusern des Landes wurden am Donnerstag 569 Patienten mit Corona behandelt, 26 weniger als am Vortag, allerdings fast 100 mehr als vor einer Woche. Auf den Intensivstationen lagen 83 Patienten und damit vier mehr als am Tag zuvor und 14 mehr als am vorigen Donnerstag. Sieben weitere Menschen starben an oder mit dem Virus, so dass die Gesamtzahl der Toten im Nordosten auf 1785 anstieg.
Die für Schutzmaßnahmen wichtige Hospitalisierungsinzidenz – also die Zahl der wegen Corona-Infektionen in Kliniken aufgenommenen Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen – wurde mit 10,4 angegeben. Sie lag damit weiterhin über dem Schwellenwert von 9. Für das ganze Land gilt unverändert die höchste Corona-Warnstufe Rot.
Da allerdings eine Reihe gravierender Corona-Schutzvorschriften inzwischen grundsätzlich gelockert wurde, machen sich die zusätzlichen Einschränkungen nur noch wenig bemerkbar. Laut Corona-Ampel bleiben beispielsweise Schwimmbäder für Besucher und Indoor-Spielplätze geschlossen.
Die Hospitalisierungsinzidenz ist regional allerdings sehr unterschiedlich. Den Berechnungen des Lagus zufolge reicht die Spanne von 4,4 in Nordwestmecklenburg bis 17,7 in Vorpommern-Greifswald.
Die Impfquote in Mecklenburg-Vorpommern veränderte sich erneut kaum. Die Quote der mindestens einmal Geimpften lag am Donnerstag nach Angaben des RKI bei 74,1 Prozent. Über den vollständigen Grundschutz nach in der Regel zwei Spritzen verfügten demnach mit 73,9 Prozent fast eben so viele Menschen. Eine Auffrischungsimpfung haben inzwischen 55,2 Prozent bekommen. Die Werte liegen jeweils unter dem bundesweiten Durchschnitt.