Montag, 28.Oktober 2024 | 10:18

Seine „Zeiten sind vorbei“: Der Anfang vom Ende des Marco Reus?

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Auf seiner Homepage trägt der mittlerweile wasserstoffblondierte Marco Reus noch längeres, braunes Haar.

Er hat sich von 70 Kameras in verschiedenen Outfits aus sämtlichen denkbaren Perspektiven in Szene setzen lassen, Besucher können sein 360-Grad-Abbild an beliebigen Achsen durch die Luft wirbeln. Doch Reus kann sich auf den Kopf stellen: Nicht nur bei Borussia Dortmund wird nach einem schwachen Saisonauftakt diskutiert, ob der frühere Kapitän noch der Alte ist. Am Nachmittag beim VfL Bochum (15.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf ntv.de) muss er sich erneut beweisen. Doch schafft Reus das?

Lothar Matthäus hat dazu eine klare Meinung. „Die Zeiten sind irgendwo vorbei“, sagte der deutsche Rekordnationalspieler bei Sky schonungslos. „Er hat nicht mehr die Geschwindigkeit, er geht nicht mehr ins Eins-gegen-eins.“ Sein Schluss: „Ich traue ihm auch nicht zu, dass er über 34 Spiele Stammspieler ist. Da ist die Konkurrenz zu groß.“

Abgezeichnet hat sich das bereits im letzten Drittel der vergangenen Saison. Reus verlor seinen Stammplatz, war Edeljoker, sollte aber am letzten Spieltag plötzlich den Meistertitel retten, als es nach 40 Minuten 0:2 gegen den FSV Mainz 05 stand. Das schien eine gute Idee zu sein: Marco Reus reinzuwerfen, in dessen letztem Spiel als Kapitän, den ewigen vergeblichen Jäger der Meisterschale. Der große Ruck blieb jedoch aus – Meister wurde wie immer der FC Bayern.

Dem 34-jährigen Reus hat das sportlich das Herz zerrissen. „Eure Reaktion nach dem Spiel hat mich komplett überwältigt“, schrieb er den Fans bei Instagram. „Ich war sprachlos und im ersten Moment auch total verloren. Ich weiß, ihr habt mich zu euch gerufen – aber ich war in diesem Moment zu gebrochen, um in eure Arme zu kommen.“

Wie der gesamte Verein hat auch Reus Zeit gebraucht, sich von diesem niederschmetternden Schlag zu erholen. Er übergab die Kapitänsbinde an Emre Can, um sich komplett auf seine Einsätze, den Fußball konzentrieren zu können. Zum Saisonstart gegen den 1. FC Köln (1:0) stand er in der Startelf. Er enttäuschte.

Das Fußballgeschäft ist unruhig genug, um darin sofort ein generelles Problem zu sehen. „Es kann nur einen geben“, so betitelte die „WAZ“ am Donnerstag eine Geschichte über die Besetzung des offensiven Zentrums: Marco Reus – oder Julian Brandt, der wirkt, als könne er der Mannschaft besser helfen. Reus versperrt ihm seit Jahren den Weg in die Mitte.

Die Kölner stellten dem Dortmunder Spiel eine auf die Seite gekippte Pyramide entgegen. Dadurch wurden alle BVB-Angriffe auf die Flügel geleitet, wo dann allerdings auch wenig passierte. Reus blieb in der Mitte wirkungslos, Brandt merkte anschließend an, er fühle sich im Zentrum „noch mal freier“, alles sei dort weniger „positionsbasiert“.

Auch abseits des Fußballplatzes erlitt der ehemalige BVB-Kapitän jüngst eine Pleite: Seine Pläne, als Unternehmer durchzustarten, musste er begraben, nachdem er sein eigenes Vitamin-Wasser „Repeat“ wegen zu geringen Verkaufszahlen vom Markt nahm. Immerhin läuft es privat bei Marco Reus. Vor zwei Wochen gab er ebenfalls via Instagram bekannt, dass er mit seiner Frau Scarlett das zweite Kind erwartet. Dann wird seine Welt ohnehin noch einmal auf den Kopf gestellt. Ob mit blondem Haar oder ohne.

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