Dienstag, 26.November 2024 | 02:53

SCP-Spieler hatten Angst: Entsetzter Hansa-Boss kündigt drastische Strafen an

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Das Zweitligaspiel zwischen dem SC Paderborn 07 und Hansa Rostock wird von schweren Ausschreitungen überschattet. Die Fans der Gäste zeigen eine unerwartet massive Gewalt. Die Bilanz: mehrere Verletzte und ein hoher Sachschaden. Die Gastgeber sind entsetzt und fordern Konsequenzen.

Nach den schweren Ausschreitungen beim Zweitligaspiel gegen Hansa Rostock hat Geschäftsführer Martin Hornberger vom SC Paderborn Konsequenzen für gewaltbereite Zuschauer gefordert. „Man muss sich bei der DFL und dem DFB überlegen, ob man Vereine, die Fans haben, die zu solcher Gewalt neigen, überhaupt noch in andere Stadien lässt“, sagte er dem TV-Sender Sky. Auch Hansas Vorstandschef Robert Marien fordert drastische Maßnahmen und kündigt diese bereits an. Es reiche „nicht, sich zu entschuldigen und zu distanzieren, da wird es erhebliche Strafen geben – Punkt“, sagte er der „Bild“-Zeitung am Tag nach den Krawallen.

„Es gibt kein Beschönigen und Verharmlosen. Da kann es auch keine zu weichen Strafen geben, da wird man sich über klare Konsequenzen unterhalten müssen“, führte Marien in aller Deutlichkeit aus: „Fakt ist, dass das Außenbild und die Ereignisse jetzt eine Vollkatastrophe sind, das kann man nicht anders benennen. Die werden auch erhebliche Konsequenzen haben.“ Er wisse von SCP-Geschäftsführer Hornberger und der Polizei, „dass es ergiebiges Videomaterial gibt“, so Marien: „Das werden wir aufarbeiten und dann vom Verein Konsequenzen aussprechen und sicher wird es auch zu Strafrechtsverfahren kommen.“

Anhänger der Rostocker hatten bei der 0:3-Niederlage am Freitagabend in Paderborn für folgenreiche Randale gesorgt. Sie zündeten Pyrotechnik, bewarfen Polizisten mit Gegenständen und zerlegten Getränke- und Imbissbuden im Stadion. Ein neutraler Fan wurde zudem von einem Krawallmacher der Gäste schwer am Kopf verletzt und musste ins Krankenhaus. „Sie haben volle Gewalt gezeigt“, sagte Hornberger. „Ich bin seit 22 Jahren in verantwortlicher Position beim SC Paderborn 07, aber so etwas habe ich noch nicht erlebt.“

Wegen des Votums für einen Investoren-Einstieg in der Deutschen Fußball Liga (DFL) hatten die Polizei und der SC Paderborn mit Fan-Protesten während des Spiels gerechnet. „Die Geschehnisse im Stadion des SCP07 gehen jedoch weit über das zu erwartende Maß hinaus“, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung. Die Partie war wegen der Pyro-Vorfälle zweimal unterbrochen und drohte, abgebrochen zu werden. Insgesamt acht Ordnungsdienst-Mitarbeiter und zwölf Polizeibeamte erlitten Verletzungen.

Nicht nur im Stadion gab es Gewalt, sondern auch davor. „Im Zuge der Einlassphase“ sei „zehn Personen der Einlass verwehrt“ worden, berichtete Marien, „daraufhin gab es vermehrt Solidarisierungsaktionen und Ausschreitungen gegen die Polizei. Es kam zu erheblichen Sachbeschädigungen, auch wurden Personen verletzt.“

Hornberger war entsetzt. „Wir hatten Spieler, die nicht mehr rauswollten, weil sie Angst hatten und sich sehr bedrückt gefühlt haben“, schilderte der 62-Jährige die Situation. Die massiven materiellen Schäden schätzt er auf mehr als 100.000 Euro. Dafür soll der Gastverein aufkommen. „Wir werden die Rechnung Hansa Rostock schicken. Wir können ja nichts dafür“, sagte Hornberger. Rostock-Boss Marien sagte: „Wir werden unseren Beitrag bei der Aufarbeitung und natürlich der Schadensregulierung vornehmen.“

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