Wenige Monate vor den Europa- und Kommunalwahlen will die SPD Mecklenburg-Vorpommerns ihre Führung neu bestimmen und sich auf einen engagierten Wahlkampf einstimmen. Auf dem Landesparteitag am Samstag in Göhren-Lebbin stellt sich Ministerpräsidentin Manuela Schwesig zur Wiederwahl als Landesvorsitzende. Als Gast wird ihr niedersächsischer Amtskollege Stephan Weil erwartet.
Schwesig führt den Landesverband seit 2017. Die 49-Jährige tritt aller Voraussicht nach ohne Gegenkandidaten an. Mit dem klaren Sieg bei der Landtagswahl 2021 hatte sie ihre Position als unumstritten Parteichefin weiter gefestigt. Allerdings sanken Umfragen zufolge bei den Wählern im Nordosten sowohl die Zustimmung zur SPD als auch die Popularität ihrer Frontfrau.
Anzeichen dafür, dass dies auch parteiintern für Schwesig zum Problem werden könnte, gab es nicht. Doch wird sie sich an ihren bislang starken Wahlergebnissen als Parteivorsitzende messen lassen müssen. 2019 hatte sie mit 94,8 Prozent ihr bislang bestes Resultat erzielt. Neben Schwesig wird auch der restliche Landesvorstand neu gewählt. Größere Veränderungen an der unmittelbaren Parteispitze zeichneten sich nicht ab.
Den etwa 140 Parteitagsdelegierten liegen für das zweitägige Treffen zahlreiche Beschlussentwürfe und Anträge vor. Dazu zählen die kommunalpolitischen Leitlinien, mit denen die Parteispitze den Kurs für die Kommunalwahlen vorgibt. Traditionell spielt die SPD in den Kommunen Mecklenburg-Vorpommerns bislang eine deutlich geringere Rolle als in der Landespolitik. 2019 war sie bei den Kommunalwahlen mit 15,4 Prozent nur dritte Kraft hinter CDU und Linke geworden, zwei Jahre später bei der Landtagswahl mit 39,6 Prozent aber klare Wahlsiegerin.