In der Debatte um mehr Rechte für Geimpfte hat sich Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) dagegen ausgesprochen, Impfskeptikern zu drohen. „Es ist wichtig, dass sich noch mehr Menschen in Deutschland impfen lassen, damit wir gut durch den Herbst und den Winter kommen“, sagte sie am Montag. Sie halte jedoch nichts davon, jetzt auf Drohungen zu setzen. „Wir müssen fürs Impfen werben.“
Geimpfte hätten zwei klare Vorteile, erklärte Schwesig: „Sie und ihre Angehörigen sind besser gegen Corona geschützt.“ Und sie müssten sich nicht testen lassen. „Es wird wieder mehr Testpflichten geben, wenn die Corona-Zahlen steigen.“
Auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident und CDU-Chef Armin Laschet lehnt eine Benachteiligung von Ungeimpften ab, sofern diese einen negativen Corona-Test vorweisen können. Für Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) gibt es zwei Alternativen, falls zunehmende Infektionen wieder Beschränkungen erforderlich machen: „Ein Lockdown für alle, den ich nicht für vertretbar halte, oder eben Beschränkungen für diejenigen, die keine Impfung haben, obwohl diese seit langem empfohlen wird.“
Zur Diskussion, ob Corona-Tests künftig Geld kosten sollten, sagte Schwesig, ein solcher Schritt könne nur mit entsprechend großem zeitlichen Vorlauf getan werden. „Es muss möglich sein, sich vorher noch impfen zu lassen, bevor eine solche Maßnahme in Kraft tritt.“
Die nächsten Schritte angesichts wieder steigender Infektionszahlen sind Thema bei einer Beratung der Länder-Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) an diesem Dienstag. Bundesweit stieg die Sieben-Tage-Inzidenz am Montag auf 23,1, in Mecklenburg-Vorpommern auf 17,8.