Die im Frühjahr mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) eröffnete Geothermie-Anlage in Schwerin hat technische Startschwierigkeiten. Das Projekt für 2000 Haushalte konnte noch nicht ans Netz gehen, wie die Stadtwerke Schwerin am Dienstag mitteilten. Zuvor hatte der NDR berichtet.
Im geförderten warmen Tiefenwasser seien zu viele Schwebteilchen, sagte ein Sprecher. Diese könnten die Anlage beschädigen, weshalb jetzt zusätzliche Filter eingebaut werden müssten. „Die hierfür notwendige Lösung ist bereits in konkreter Planung und Abstimmung mit den Fachbehörden.“ Die Stadtwerke gehen nach den Worten des Sprechers davon aus, dass die Anlage noch in diesem Jahr ans Netz gehen kann.
Das heiße Wasser wird aus knapp 1300 Metern Tiefe gefördert. Es hat laut dem Unternehmen 56 Grad Celsius, was vergleichsweise wenig ist bei der Geothermie-Nutzung. Deshalb soll das Tiefenwasser mit Hilfe großer Wärmepumpen auf die nötige Temperatur für die Fernwärmeleitung gebracht werden. Die Stadtwerke Schwerin haben den Angaben zufolge 20,5 Millionen Euro in das Projekt investiert, davon 6,8 Millionen Euro Fördermittel. Sie planen weitere Erdwärmeanlagen.
Die Voraussetzungen für Geothermie sind in weiten Teilen Norddeutschlands sehr gut. Als die Gas- und Ölpreise auf dem Weltmarkt niedrig waren, lohnten sich die hohen Investitionen jedoch für viele nicht. Das sieht nun anders aus. Auch ist die CO2-Einsparung stärker in den Fokus gerückt.