Der Schweriner IHK-Präsident Matthias Belke hat die Forderung der Unternehmerschaft nach grundlegenden Reformen in Politik und Verwaltung und besseren Rahmenbedingungen für die Wirtschaft bekräftigt. Notwendig sei „eine innere Haltung, die sich durch Innovationsfreude, Mut zur Veränderung und den unbedingten Willen zur Verbesserung auszeichnet“, sagte Belke am Freitag auf dem Jahresempfang der Industrie- und Handelskammer zu Schwerin.
Insbesondere der Abbau von Bürokratie könne maßgeblich dazu beitragen, dass die überwiegend klein- und mittelständisch geprägte Wirtschaft im Land wieder mehr Freiheit für Innovation und Investitionen gewinne und neuen Optimismus tanke. Jüngste Umfragen der drei Kammern im Land hatten offenbart, dass viele Firmen angesichts der konjunkturell angespannten Lage ihre Investitionsbereitschaft merklich gedrosselt haben.
Belke wies auf die enormen Herausforderungen hin, vor denen die Unternehmen auf dem Weg zu energie- und damit klimaschonenden Produktionsprozessen und Abläufen steünden. Nur eine vitale Wirtschaft könne das Fundament für die angestrebte Transformation bilden.
Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) verwies vor den rund 300 Gästen bei dem Empfang auf das Industriekonzept des Landes, das auf Wachstum durch die Entwicklung grüner Gewerbegebiete setze. „Wir haben die Flächen dafür, wir haben die erneuerbaren Energien, die wir in der Industriezukunft brauchen, und wir schaffen die Rahmenbedingungen“, machte die Regierungschefin laut Mitteilung deutlich.
In den vergangenen zwei Jahren seien mit der Ansiedlungsförderung und durch Firmenerweiterungen Investitionen in Höhe von mehr als 420 Millionen Euro angeschoben worden. 900 neue Arbeitsplätze würden dadurch entstehen, 4500 langfristig gesichert. Bei der Umsetzung des Industriekonzepts und auch in anderen Bereichen der Wirtschaftspolitik seien die Wirtschaftskammern wichtige Partner der Landesregierung. Auch das Problem des Fachkräftemangels werde gemeinsam angegangen.