Samstag, 23.November 2024 | 11:29

Schwerin: Wirtschaftskammern fordern von Politik mehr Verlässlichkeit

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Die Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern beklagt fehlende Verlässlichkeit der Politik und wirft ihr mangelnden Handlungswillen vor.

Die jüngsten Sparbeschlüsse des Bundes stellten wichtige Investitionen in Frage, und entgegen dem Versprechen würden die Energiekosten weiter steigen. „Das macht den Standort Deutschland im internationalen Wettbewerb nicht attraktiver“, konstatierte am Dienstag in Schwerin der Präsident der Industrie- und Handelskammer Rostock, Klaus-Jürgen Strupp. Zudem würden Berufspendlern immer höhere Lasten auferlegt, was die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern besonders zu spüren bekämen.

Statt Neuansiedlungen drohe die Abwanderung von Unternehmen. „Es wächst die Angst vor Deindustrialisierung“, sagte Strupp. Dabei seien Investitionen etwa in die Wasserstofftechnologie gerade für ein bislang strukturschwaches Land wie Mecklenburg-Vorpommern extrem wichtig. Strupp forderte von der Landesregierung, auf eine Umsetzung der Wasserstoff-Projekte wie in Rostock zu drängen.

Zudem mahnte er konkrete Schritte an für die angestrebte Fachkräftestrategie des Landes. Dabei gehe es unter anderem um die Stärkung der dualen Ausbildung und um die Anwerbung von Berufsnachwuchs. Die Werbekampagne des Landes dürfe sich nicht nur an Studenten richten, sondern auch an künftige Facharbeiter. „Wir brauchen eine bessere Willkommenskultur“, sagte Strupp.

Darstellungen, das geringe Lohnniveau im Land schrecke Fachkräfte eher ab, wies er zurück. „Unsere Unternehmen sind nicht nur bereit, sie sind gezwungen, gute Löhne zu zahlen, wenn sie Fachkräfte haben wollen“, sagte er.

Der Präsident der IHK Schwerin, Matthias Belke, räumte zwar ein, dass Mecklenburg-Vorpommern beim Ausbau des schnellen Internets gut vorangekommen sei, doch profitiere die Wirtschaft noch zu wenig. Dort, wo das Geld verdient werde, in den Gewerbegebieten, fehlten zu oft noch die Anschlüsse an das leistungsfähige Glasfasernetz. Zugleich aber würden Steuermittel verschwendet, wenn in den Städten wegen mangelnder Koordinierung Doppelstrukturen bei den Datennetzen aufgebaut würden.

Wolfgang Blank von der IHK in Neubrandenburg erneuerte die Forderung nach Abbau bürokratischer Hemmnisse und schnelleren Genehmigungsverfahren. „Weniger, einfacher, digital“, sei das Gebot.

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