Sonntag, 24.November 2024 | 12:10

Schwerin: Start für mobile ambulante Krebsberatung

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Mobile Beratungsteams sollen Krebskranken und ihren Angehörigen helfen, die seelischen Folgen der Erkrankung besser zu verkraften und Hilfe leisten. Wie Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) am Dienstag in Schwerin mitteilte, ist das erste Team in der Geschäftsstelle der Krebsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern e.V. in Rostock angesiedelt und von dort aus seit Juni aktiv.

Außenstellen seien bereits in Güstrow und Stralsund eingerichtet worden, weitere Beratungsstellen seien im Aufbau. Zwei weitere Beratungsteams, bestehend aus einer Psychologin, einer Sozialpädagogin und einer Assistenzkraft, sollen im kommenden Jahr in Südwestmecklenburg und in Vorpommern ihre Arbeit aufnehmen.

Nach Angaben Glawes erhalten in Mecklenburg-Vorpommern jährlich etwa 11.500 Menschen eine Krebsdiagnose. Studien zufolge durchlebe fast jeder zweite Krebspatient eine ausgeprägte psychosoziale Belastung. Deshalb seien neben Therapie und medizinischer Nachsorge Hilfe und Betreuung wichtig. Ziel sei es, die Betroffenen möglichst wohnortnah bei der Bewältigung der Krankheit zu unterstützen und dabei auch Angehörige einzubeziehen.

„Nach Therapie und Rehabilitation besteht häufig großer Beratungsbedarf“, erklärte Glawe. Dem komme die Krebsgesellschaft MV zusammen mit dem Land mit dem Aufbau der ambulanten psychosozialen Krebsberatung nach. Die Beratung erfolge zeitnah, kostenfrei und auf Wunsch auch anonym. In der Regel könnten kurzfristig Termine angeboten und so auch rasch auf Krisensituationen regiert werden. Wer die Beratungsräume nicht aufsuchen könne, könne sich telefonisch oder per Videoschalte Rat holen. In Einzelfällen seien auch Hausbesuche möglich.

Wie der Geschäftsführer der Krebsgesellschaft, Ernst Klar, sagte, bestand dringender Handlungsbedarf. Mecklenburg-Vorpommern sei das einzige Bundesland ohne mobile ambulante Beratung gewesen. „Gerade wenn Patienten nach der Reha in die Häuslichkeit zurückkommen und oft auf sich allein gestellt sind, brauchen sie Betreuung“, erklärte der Professor.

Er rechnet mit Kosten von zunächst etwa 250.000 Euro. Nach seinen Angaben tragen die Krankenkassen von 2022 an davon 80 Prozent, 15 Prozent das Land und 5 Prozent die Krebsgesellschaft über Spenden. Das Land habe den Aufbau der Strukturen zudem mit jährlich 130.000 Euro gefördert und eine Anschubfinanzierung von 89.000 Euro gewährt.

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