Nach der Autobahn-Blockade von Anhängern des FC Hansa Rostock am Samstag in Bayern hat die SPD-Fraktion im Schweriner Landtag für die Beteiligten ein Stadionverbot in der kommenden Saison der 2. Bundesliga gefordert.
Mit ihrer Aktion hätten sie billigend in Kauf genommen, dass sie und andere Menschen verletzt oder gar getötet werden, sagte der polizeipolitische Fraktionssprecher Manfred Dachner am Montag. Sollte der Vorstand zögerlich sein und nicht hart durchgreifen, könnte künftig mit noch schlimmeren Fan-Ausfällen und Folgen zu rechnen sein.
Nach dem Hansa-Sieg in Unterhaching hatten laut Polizei am Samstagnachmittag etwa 30 Autos beim Autobahndreieck Holledau den Mannschaftsbus bis zum Stillstand verlangsamt. Dann hätten mehrere zum Teil betrunkene Hansa-Fans ihre Fahrzeuge verlassen, Fahnen geschwenkt und Pyrotechnik gezündet. „Das sind keine Bagatellen“, sagte Dachner. „Vielmehr erweisen solche Eskalationen einem Aufstiegsspiel mit Zuschauern und einer möglichen großen Aufstiegsfeier in Rostock einen absoluten Bärendienst.“ Am kommenden Samstag sollen 7500 zum letzten Saisonspiel ins Ostseestadion dürfen.
Wie Dachner sagte, hatten sich Anhänger am Unterhachinger Stadiontor auch widerrechtlich Zugang verschaffen wollen, um der Mannschaft näher zu kommen. Zudem seien einige Fans ohne Nase-Mund-Schutz und ohne Einhaltung des Abstands zum Spiel unterwegs gewesen.
Die Polizei hatte die Personalien von 17 Personen festgestellt. Es seien Ermittlungen unter anderem wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und Landfriedensbruchs eingeleitet worden.