Sonntag, 24.November 2024 | 20:22

Schwerin: Regierung berät mit Kommunalpolitikern und Medizinern

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Mecklenburg-Vorpommern will wieder mehr Tempo in die Corona-Schutzimpfungen bringen.

Bei einem Impfgipfel, den Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) kurzfristig für Freitag anberaumt hat, will die Landesregierung deshalb über mögliche Änderungen an der bisherigen Impfstrategie beraten. Dazu sind Vertreter der Kommunen und der Ärzteverbände im Land eingeladen. Nach gutem Start bei den Schutzimpfungen zu Jahresbeginn ist Mecklenburg-Vorpommern im Ländervergleich inzwischen auf einen der letzten Plätze abgerutscht.

Die oppositionelle Linke im Landtag forderte die SPD/CDU-Regierung bereits zu wirksamen Kurskorrekturen auf. Seine Fraktion erwarte „klare Festlegungen für eine deutliche Beschleunigung des Impfens, eine reibungslose Verteilung des vorhandenen Impfstoffes sowie eine transparente und verlässliche Kommunikation nach außen“, sagte der gesundheitspolitische Sprecher Torsten Koplin. Nach seinen Angaben hat Mecklenburg-Vorpommern bisher 374 000 Impfdosen erhalten, aber lediglich 269 000 gespritzt.

Zu den Gründen für diese Differenz konnte das Gesundheitsministerium bislang keine plausiblen Gründe nennen. Auch mit der drastischen Reduzierung der Sicherheitsreserven für die erforderlichen Zweitimpfungen hatte das Land keinen Boden gut machen können. Während im Nordosten bislang 12,5 Prozent der Bevölkerung wenigstens einmal geimpft wurden, beträgt der Anteil im Nachbarland Schleswig-Holstein 15,8, der Bundesdurchschnitt 13,8 Prozent.

Mehr Tempo soll die flächendeckende Einbeziehung von Haus- und Fachärzten bringen, die seit dieser Woche verstärkt impfen. Doch auch dort ist der Mangel an Präparaten der limitierende Faktor. Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung reichen die bislang angekündigten Impfstoffmengen nicht annähernd aus, um zeitnah wenigstens alle chronisch kranken Patienten zu impfen.

Laut Gesundheitsministerium haben die Arztpraxen in Mecklenburg-Vorpommern in dieser Woche 31 000 Impfdosen des Herstellers Astrazeneca vom Land erhalten. Hinzu kamen 20 000 Dosen vornehmlich mit Impfstoff von Biontech/Pfizer, die der Bund zusätzlich bereitstellte. Damit stehen im Durchschnitt jedem der rund 1000 Hausärzte im Land 50 Dosen zur Verfügung.

Um die angestrebte Impfquote von etwa 70 Prozent zu erreichen, müssen im Land für Erst- und Zweitimpfungen zusammen 2,2 Millionen Dosen verabreicht werden. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts gab es im Nordosten seit dem Start der Kampagne im Dezember etwa 286 000 Erst- und Zweitimpfungen.

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