Samstag, 23.November 2024 | 00:32

Schwerin: Lockerere Corona-Regeln fürs Privatleben in MV

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Den dritten Tag in Folge hat die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns gelockerte Regelungen in der Corona-Pandemie auf den Weg gebracht. Nach der Kultur am Dienstag, Tourismus am Mittwoch, stand am Donnerstag der private Bereich im Vordergrund.

Kommende Woche Dienstag werden die Kontaktbeschränkungen gelockert, wie Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) in Schwerin ankündigte. Dann dürfen sich bis zu zehn Menschen aus fünf Haushalten treffen. Bislang dürfen sich zwei Haushalte im Nordosten treffen.

Kinder bis 14 Jahre sowie zweifach geimpfte Menschen, deren zweite Impfung mindestens zwei Wochen zurückliegt, werden weiterhin nicht mitgezählt. Ebenfalls vom kommenden Dienstag an (1.6.) sollen Hochzeitsfeiern mit bis zu 30 Menschen erlaubt sein. Details zu den genauen Regelungen sollen am Freitagmorgen veröffentlicht werden.

Laut Schwesig sollen sich zudem Menschen vom 11. Juni an mit bis zu 30 Menschen in der Gastronomie zu Feiern treffen dürfen, ab dem 21. Juni sind es dann 60 Menschen, ab dem 7. Juli 100 Menschen. Private Feiern sollen vom 21. Juni an mit maximal 30 Menschen erlaubt sein, vom 5. Juli an sind es dann 50. Der Besuch der Gastronomie-Innenräume wird weiterhin mit einer Testpflicht verbunden. „Es ist gut, dass die lebensferne Regelung, lediglich Treffen von zwei Haushalten zu erlauben, vom Tisch ist“, begrüßte die Fraktionsvorsitzende der Linken, Simone Oldenburg, die Beschlüsse. „Angesichts der Lockerungen im Kulturbereich wäre womöglich aus einer Familienfeier pro forma eine Kulturveranstaltung geworden, um die Gäste empfangen zu können.“

Zuletzt waren am Mittwoch Öffnungsschritte für den Tourismus festgelegt worden. Vom 4. Juni an können nach Regierungsangaben auswärtige Gäste wieder Ferien in MV machen. Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) kündigte an, dass die Urlauber mit einem negativen Test auch ins Schwimmbad oder die Sauna gehen können sollen.

Schwesig sagte weiter, dass die Maskenpflicht auf den Schulhöfen ab Dienstag (1.6.) aufgehoben wird. Am 18. Juni ist der letzte Schultag vor den Sommerferien. Im Unterricht muss weiterhin eine Maske getragen werden. Zeugnisvergaben sollen mit maximal 250 Menschen im Außen- und 100 im Innenbereich möglich sein. Dafür ist nach Worten der Regierungschefin eine Test- und Sitzplatzpflicht vorgesehen.

Am Donnerstag beriet Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Bundesländern über das weitere Vorgehen bei den Corona-Schutzimpfungen. Mecklenburg-Vorpommern soll nach Angaben der Landesregierung im Juni 477 000 Impfdosen erhalten. Im dritten Quartal, also von Juli bis September, sollen es zwei Millionen sein. Schwesig zeigte sich zuversichtlich, dass jedem Bürger des Landes bis zum Spätsommer ein Impfangebot gemacht werden könne.

Unzufrieden zeigte sich die SPD-Politikerin hingegen damit, dass für die geplanten Impfungen für Kinder ab 12 Jahren keine zusätzlichen Impfdosen zur Verfügung stünden. Die Impfungen sollen vom 7. Juni an möglich sein. Voraussetzung ist, dass die EU-Arzneimittelbehörde EMA den bisher ab 16 Jahren freigegebenen Impfstoff von Biontech/Pfizer auch für diese Altersgruppe zulässt. Die EMA will darüber an diesem Freitag beraten.

Nach Ansicht des Hausärzteverbandes Mecklenburg-Vorpommern bekommen Praxen gerade für die Erstimpfungen gegen das Coronavirus zu wenig Impfstoff. „Wir sind angehalten, mit den vorhandenen Dosen vorrangig Menschen zu impfen, die die Zweitimpfung benötigen“, sagte der Vorsitzende Stefan Zutz in einer Mitteilung. Der „Impfturbo der Hausärzte“ komme zum Erliegen.

„Nach wie vor werden die Impfzentren deutschlandweit zuerst bedacht und wir Hausärzte bekommen, was übrig bleibt. Das führt zu einer großen Verärgerung in den Praxen, sowohl bei den Patienten als auch bei den Ärzten“, stellte Zutz fest.

Nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (Lagus) wurden bislang 927 547 Corona-Schutzimpfungen verabreicht. 682 345 Menschen oder rund 42 Prozent der Bevölkerung erhielten demnach eine erste Impfung, 245 202 von ihnen auch die notwendige zweite – das entspricht einem Bevölkerungsanteil von etwa 15 Prozent.

Die landesweite Inzidenz sank im Vergleich zum Vortag indes weiter auf nun 19,3 Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche. Vor einer Woche lag dieser Wert den Angaben zufolge landesweit noch bei 42,3.

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