Montag, 25.November 2024 | 06:26

Schwerin: Linke erwartet Weichenstellung für schnelleres Impfen

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Vor dem für Freitag geplanten Impf-Gipfel der Landesregierung mit Vertretern der Kommunen und Ärzteverbände hat die Linke im Landtag deutliche Kurskorrekturen verlangt.

Seine Fraktion erwarte „klare Festlegungen für eine deutliche Beschleunigung des Impfens, eine reibungslose Verteilung des vorhandenen Impfstoffes sowie eine transparente und verlässliche Kommunikation nach außen“, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der Linksfraktion, Torsten Koplin, am Donnerstag in Schwerin.

Der neuerliche Impfgipfel sei längst überfällig. Wochenlang habe Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) zugesehen, wie Mecklenburg-Vorpommern in den Impfkeller der Nation abgerutscht sei. „Die Terminvergabe ist immer noch nicht zufriedenstellend, Zehntausende über 80-Jährige sind immer noch nicht geimpft“, beklagte Koplin. Mecklenburg-Vorpommern habe bisher 374 000 Impfdosen erhalten, aber lediglich 269 000 verimpft.

Nach einem guten Start bei den Corona-Schutzimpfungen zu Jahresbeginn liegt Mecklenburg-Vorpommern im Ländervergleich inzwischen auf einem der letzten Plätze. Während im Nordosten bislang 12,5 Prozent der Bevölkerung wenigstens einmal geimpft wurden, beträgt der Anteil im Nachbarland Schleswig-Holstein 15,8, der Bundesdurchschnitt 13,8 Prozent. Auch mit der drastischen Reduzierung der Sicherheitsreserven für die erforderlichen Zweitimpfungen konnte das Land keinen Boden gut machen.

Schwerins Oberbürgermeister Rico Badenschier (SPD) forderte Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) auf, beim Impf-Gipfel eine realistische Einschätzung der Corona-Lage im Land mit einer korrekten Inzidenz vorzulegen. „Wenn sich die meisten Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie an den Inzidenzzahlen orientieren, dann müssen diese Zahlen auch stimmen“, sagte Badenschier.

Er zielte dabei auf Infektionsmeldungen des Landkreises Vorpommern-Greifswald, die nach Angaben von Kritikern oft mit tagelanger Verzögerung weitergeleitet werden und so das Lagebild im ganzen Land verzerren. „Es geht hier auch um die Glaubwürdigkeit unserer Corona-Maßnahmen: Denn nur auf Basis realistischer Zahlen können wir verantwortungsbewusst und für die Bevölkerung nachvollziehbar mit der Landesregierung über die Bewältigung der dritten Infektionswelle beraten“, betonte Badenschier.

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