Die ersten Dosen des Corona-Impfstoffes des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer sind in Mecklenburg-Vorpommern eingetroffen. Das bestätigte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums am Samstag in Schwerin. Der Impfstoff werde an einem geheimen Ort untergebracht.
In Mecklenburg-Vorpommern können zum Start der Corona-Schutzimpfungen am Sonntag knapp 10 000 Menschen geimpft werden. Wie aus den Lieferplänen des Mainzer Impfstoff-Herstellers Biontech hervorgeht, sollten Samstag zwei Thermoboxen mit insgesamt 9750 Impfdosen in den Nordosten geliefert werden. Für Montag werden dann 4875 und für Mittwoch weitere 14 625 Dosen erwartet. Damit könnten bis zum Jahresende landesweit knapp 30 000 Menschen die erste von zwei zur Immunisierung notwendigen Impfungen erhalten.
Im neuen Jahr sollen demnach wöchentlich knapp 15 000 Impfdosen geliefert werden. Die Menge richtet sich nach der Zahl der Einwohner des Bundeslandes: Somit erhält Mecklenburg-Vorpommern so viel Impfstoff wie etwa Hamburg.
Wie Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) vor Weihnachten angekündigt hatte, werden am Sonntag mobile Impfteams damit beginnen, Menschen im Alter von 80 Jahren und älter zu impfen. Dies betreffe landesweit etwa 127 000 Menschen. Da ein beträchtlicher Teil dieser besonders gefährdeten Gruppe in Alten- und Pflegeheimen wohnt, soll dort mit den Impfungen begonnen werden.
Zudem gehören Pflegeteams und das medizinische Personal auf den Intensivstationen der Krankenhäuser zu denjenigen, die als erste immunisiert werden sollen.
Unterdessen sind in Mecklenburg-Vorpommern am zweiten Weihnachtsfeiertag 102 Neuinfektionen mit dem Sars-CoV-2-Virus gemeldet worden – 60 weniger als am Vortag und 89 weniger als Samstag vor einer Woche. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz sank landesweit auf 77,8 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) in Rostock am Samstag mitteilte.
Drei weitere Menschen starben im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion – insgesamt sind es nun im Nordosten 142. Die Gesamtzahl der bestätigten Corona-Infektionen beträgt nach Lagus-Angaben 10 946. Als genesen gelten 8042 der Betroffenen. Die Zahl der in Kliniken behandelten Corona-Patienten stieg um 10 auf 210, davon lagen 52 auf Intensivstationen.
Am Samstag vergangener Woche hatte die Sieben-Tage-Inzidenz bei 94,6 gelegen. Ob der bereits an Heiligabend registrierte Rückgang mit einer geringeren Anzahl von Tests im Vorfeld der Feiertage zusammenhängt, blieb zunächst offen. Wissenschaftler halten eine Inzidenz von unter 50 für erforderlich, um Infektionswege halbwegs nachverfolgen und die Pandemie eindämmen zu können.
Wegen der Weihnachtsfeiertage ist es möglich, dass weniger Fälle gemeldet werden als es tatsächlich gibt. Das Robert Koch-Institut wies darauf hin, dass an Weihnachten weniger Menschen einen Arzt aufsuchen würden, wodurch weniger Tests durchgeführt werden.