Erneut haben Beschäftigte im Einzelhandel in Mecklenburg-Vorpommern für mehr Geld die Arbeit niedergelegt und demonstriert.
Nach Schätzungen der Gewerkschaft Verdi versammelten sich am Mittwoch mehr als 200 Teilnehmer bei einer Kundgebung in der Schweriner Innenstadt. Verdi hatte wegen der laufenden Tarifverhandlungen bereits am Dienstag in Schwerin zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Am Mittwoch sollten sich auch Arbeitnehmer in Rostock beteiligen. Verdi spricht von Streiks und nicht Warnstreiks auch ohne eine Urabstimmung. Bereits zuvor hatte es im Einzelhandel im Norden und auch bundesweit entsprechende Aktionen gegeben.
In Rewe-Supermärkten im Nordosten wiesen zuletzt teils Schilder darauf hin, dass die Aktionen zu Lücken im Sortiment führen. Bert Stach von Verdi erklärte, die Lager seien bundesweit vernetzt. Dadurch könnten auch Aktionen anderswo schnell Auswirkungen auch in MV haben. Die Rewe-Pressestelle wollte mögliche Auswirkungen nicht kommentieren. Auch im Service beispielsweise bei der Bekleidungskette H&M hätten die Warnstreiks laut Stach Auswirkungen haben können.
Verdi fordert eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 2,50 Euro in der Stunde. Die unteren Beschäftigtengruppen sollen nach Ansicht der Gewerkschaft eine Erhöhung des Stundenlohns auf 13,50 Euro bekommen. Für die Auszubildenden fordert Verdi – ebenso wie im Großhandel – eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 250 Euro im Monat. Insgesamt will Verdi für die Beschäftigten im Großhandel eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 13 Prozent durchsetzen. Die Gewerkschaft fordert unter anderem vor dem Hintergrund der Inflation und gestiegener Lebenshaltungskosten für die Beschäftigten mehr Geld.
Am Donnerstag soll in Güstrow die nächste Verhandlungsrunde stattfinden.