Zwei Jahre nach den ersten Fällen von Afrikanischer Schweinepest (ASP) in Mecklenburg-Vorpommern ist die hochansteckende Tierseuche wieder aus dem Land verbannt.
„Das ist in Deutschland und Europa einzigartig“, konstatierte der auch für Jagd zuständige Agrarminister Till Backhaus (SPD) am Freitag in Schwerin. Einen großen Anteil an der erfolgreichen Bekämpfung des Seuchenausbruchs vom Herbst 2021 hätten die Jägerinnen und Jäger im Land gehabt, betonte der Minister. Die für Menschen ungefährliche Krankheit kann auch auf Hausschweine übertragen werden, der Schutz vor der Einschleppung gilt daher als unerlässlich.
Nach dem Fund infizierter Wildschweine im Landkreis Ludwigslust-Parchim waren dort Sperrbereiche eingerichtet und die Jagd auf die Schwarzkittel massiv verstärkt worden. Die letzten Beschränkungen waren im September dieses Jahres in der Region aufgehoben worden. Allerdings wurden im Kreis Vorpommern-Greifswald Pufferzonen eingerichtet, nachdem im benachbarten Polen neue Fälle der Afrikanischen Schweinepest festgestellt worden waren. Schutzzäune parallel zur Grenze sollen den Wildwechsel unterbinden.
Backhaus informierte auch über den Einsatz der von Jägern zu entrichtenden Jagdabgabe, die vollständig zur Förderung des Jagdwesens eingesetzt werde. Im zu Ende gehenden Jahr seien insgesamt rund 479.000 Euro als Zuwendungen ausgezahlt worden, zwei Drittel davon an den Landesjagdverband. Die Rettung von Rehkitzen während der Heuernte mit Hilfe von Drohnen sei mit knapp 60.000 Euro gefördert worden. Eine ähnliche Summe sei für die Wildtierforschung gewährt worden. Die Wildbret-Vermarktung wurde laut Backhaus mit 42.000 Euro bezuschusst, der Naturkundeunterricht für Kinder mit 18.000 Euro.
Im zurückliegenden Jagdjahr, das vom 1. April 2022 bis zum 31. März 2023 reichte, hatten Jäger und Jägerinnen in Mecklenburg-Vorpommern weniger Tiere erlegt als im Jagdjahr davor. Laut Backhaus wurden fast 125.000 Stück Wild erlegt, 20 Prozent weniger als im Jagdjahr davor. Grund sei, dass es wegen der verstärkten Wildschwein-Jagd in den Jahren zuvor weniger Schwarzwild gebe. Im Moment gibt es heftige Debatten um die geplante Änderung des Landesjagdgesetzes. Nach internen Kontroversen war der Präsident des Landesjagdverbandes, Thomas Nießen, von seinem Amt zurückgetreten.