Mit einer Mischung aus Historienspektakel, Musik und buntem Markttreiben erinnert die Hansestadt Wismar wieder an ihre langjährige Zugehörigkeit zu Schweden. Schon vor der offiziellen Eröffnung des traditionellen Schwedenfestes zogen am Freitag Mitglieder militärhistorischer Vereine vor dem Rathaus auf und stellten Kampfszenen nach. Das ansonsten äußerst friedliche Fest, mit dem die heute enge Freundschaft über die Ostsee hinweg weiter gefestigt werden soll, lockt alljährlich im August Tausende Besucher in die Welterbe-Stadt.
Die heutigen Beziehungen der Hansestadt zu Schweden seien ein gutes Beispiel dafür, wie aus früheren Kontrahenten feste Freunde werden können, betonte Kultur- und Europaministerin Bettina Martin (SPD) und fügte hinzu: „Wenn wir heute die gemeinsame Geschichte Schwedens und Wismars feiern, so feiern wir auch die gemeinsame Zukunft in der europäischen Familie.“ Erfreut zeigte sich die Ministerin, dass in diesem Jahr auch eine Delegation aus Wismars ukrainischer Partnerstadt Tschornomorsk zum Schwedenfest angereist sei.
Auf mehreren Bühnen gibt es bis Sonntag Kulturprogramme und Konzerte, die zum Teil von schwedischen Künstlern bestritten werden. Der Markt wird zum historischen Heerlager. Zu den Höhepunkten dürfte erneut auch der Festumzug mit Teilnehmern in alten schwedischen Militärtrachten am Abschlusstag gehören. Auf dem Programm stehen zudem ein Kubb-Turnier und ein großes Höhenfeuerwerk.
Mit dem Ende des Dreißigjährigen Krieges fiel die mecklenburgische Hansestadt Wismar 1648 ebenso wie die nahe gelegene Insel Poel und einige Ämter in der Region an Schweden. 1803 wurden Stadt und Umgebung an das Herzogtum Mecklenburg verpfändet und wiederum 100 Jahre später endgültig übergeben.