Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) will mit den schon vor den Sommerferien geltenden Corona-Schutzmaßnahmen auch in das neue Schuljahr starten. „Das Drei-Phasen-Modell, mit dem die Schulen unter Berücksichtigung der personellen Bedingungen vor Ort den Schulbetrieb absichern können, hat sich bewährt. Wir werden es deshalb im neuen Schuljahr weiterführen“, kündigte Oldenburg in Schwerin an. Die Schulen würden vor dem Schulbeginn am 15. August nochmals über die detaillierten Regelungen informiert.
Nach Angaben der Ministerin bekommen die Schülerinnen und Schüler in den Schulen für die ersten beiden Wochen Selbsttests mit nach Hause. Diese Tests sollen genutzt werden, wenn es Hinweise auf eine mögliche Corona-Infektion gibt. „Dies entspricht unserer bisherigen Teststrategie. Die Selbsttests dafür sind in den Schulen vorhanden. Unser Ziel ist weiterhin, Infektionen so früh wie möglich zu erkennen und eine weitere Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern“, betonte Oldenburg.
Sollte sich das Infektionsgeschehen in den kommenden Monaten weiter ausbreiten, würden gemeinsam mit dem Bildungsrat die Maßnahmen angepasst. Für den Herbst erwarten Experten einen neuerlichen Anstieg der Infektionszahlen. Erklärtes Ziel der Politik ist es, Schulschließungen wie zu Beginn der Pandemie zu vermeiden. Im Entwurf der Bundesregierung für das Infektionsschutzgesetz sind pauschale Schließungen von Schulen nicht mehr vorgesehen.
In Anbetracht wachsender Infektionszahlen zu Beginn dieses Jahres hatte sich das Bildungsministerium mit den im Bildungsrat versammelten Verbänden und Gewerkschaften auf ein Drei-Phasen-Modell verständigt. Dieses ermöglicht auch unter den Bedingungen der Corona-Pandemie einen durchgehenden Schulbetrieb. Je nach Verfügbarkeit des Lehrerpersonals entscheiden die Schulleitungen, nach welcher Phase Unterricht erteilt wird.
In Phase 1 läuft der Schulbetrieb vollständig in Präsenz an den Schulen. In Phase 2 wird der Präsenzunterricht für die Jahrgangsstufen 1 bis 6 fortgeführt. Schüler höherer Klassen wechseln in Tages- oder Wochenrhythmus zwischen Präsenz und eigenständigem Homeschooling. Für Abschlussklassen gilt allerdings regelmäßiger Präsenzunterricht. Auch in Stufe 3 sollen Schüler der Klassen 1 bis 6 grundsätzlich Präsenzunterricht erhalten. Bei akutem Personalmangel ist aber auch eine Notbetreuung möglich. Ab der Jahrgangsstufe 7 findet Distanzunterricht statt.
„Nach derzeitigem Stand gilt für uns der Leitsatz „Unveränderte Regeln bei unveränderter Infektionslage““, sagte Oldenburg unter Hinweis auf die aktuelle Schul-Corona-Verordnung. Diese schreibt keine Maskenpflicht im Schulalltag vor. Doch wird Personen, die im engen Kontakt mit einem Infizierten standen, weiterhin das freiwillige Tragen eines Mund-Nase-Schutzes empfohlen. Die Wiedereinführung der heftig umstrittenen Maskenpflicht im Unterricht gilt als äußerst unwahrscheinlich.