Montag, 25.November 2024 | 14:42

Schub durch Rechtsextremisten? AfD meldet 1400 neue Mitglieder seit 10. Januar

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Die Treffen mit rechtsextremistischen Aktivisten in Potsdam schaden der AfD nach eigenen Angaben bislang nicht bei der Mitgliederentwicklung.

Zwischen dem 10. Januar und dem 22. Januar seien etwa 1400 Aufnahmeanträge neu eingegangen, teilte ein Sprecher auf Anfrage mit. Im gleichen Zeitraum habe es Austritte „im mittleren zweistelligen Bereich“ gegeben. An dem Treffen von Rechtsextremisten in Potsdam nahmen neben mehreren AfD-Politikern auch einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion teil.

Die AfD habe netto seit Jahresbeginn etwas mehr als 1000 neue Mitglieder hinzugewonnen und aktuell rund 41.000 Mitglieder, sagte der Sprecher. Er wies allerdings darauf hin, dass aufgrund einer einmonatigen Widerspruchsfrist im Januar vollzogene Eintritte aus Anträgen auf Mitgliedschaft resultierten, die bereits 2023 gestellt worden seien.

Das Medienhaus Correctiv hatte am 10. Januar berichtet, dass es bei dem Treffen am 25. November in Potsdam um einen Plan für großflächige „Remigration“ ging: Der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, hatte vorgestellt, wie man eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft dazu bringen könne, das Land zu verlassen – auch unter Zwang. Nach den Enthüllungen hatte es in zahlreichen Städten große Demonstrationen gegen Rechtsextremismus und für die Demokratie gegeben. Dabei war teils massive Kritik an der AfD laut geworden.

Die Bundestagsabgeordnete Sahra Wagenknecht erwartet von den Massendemonstrationen allerdings keine breite Schwächung der AfD. „Die AfD ist nicht deshalb so stark, weil es plötzlich so viele Wähler mit rechtsradikaler Gesinnung gibt“, sagte die Vorsitzende der Partei Bündnis Sahra Wagenknecht. „Die AfD ist so stark, weil die Politik in Berlin so katastrophal ist.“

„Die Demonstrationen zeigen, dass viele Menschen sich Sorgen machen, wenn eine Partei, die Rechtsextremisten und Nazis in ihren Reihen hat, immer stärker wird“, sagte Wagenknecht. Die Proteste dürften jedoch nicht überlagern, wer für die AfD-Erfolge verantwortlich sei: „Und verantwortlich ist die Bundesregierung, die mit ihrer Unfähigkeit, Abgehobenheit und Klientelpolitik die Menschen zu Recht empört“, meinte Wagenknecht. „Wenn jetzt Ampel-Politiker vorn in den Demonstrationen mitlaufen, ist das pure Scheinheiligkeit und Heuchelei, denn im Grunde demonstrieren sie damit gegen sich selbst, gegen die Früchte ihrer Politik.“

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