Mittwoch, 27.November 2024 | 19:36

Scholz: Kommen durch den Winter – Nächstes LNG-Terminal geht ans Netz

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Flüssiggas soll das russische Pipeline-Gas ersetzen, auf das Deutschland lange Zeit angewiesen ist. Kanzler Scholz weiht das mittlerweile zweite neu gebaute Importterminal ein – diesmal in Lubmin an der Ostsee-Küste. Das dritte könnte bereits in wenigen Tagen folgen.

Bundeskanzler Olaf Scholz hat in Lubmin ein weiteres schwimmendes Importterminal für Flüssigerdgas (LNG) eingeweiht. Auch Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig war vor Ort. Scholz gab mit einer symbolischen Drehung an einem Rad auf dem Schiff „Neptune“ eine Gasleitung frei. Nach Angaben des Unternehmens Regas startet nun der Regelbetrieb der neuen Anlage.

„Wir kommen durch diesen Winter, jeder merkt es bei sich zu Hause, die Gasversorgung ist nicht beeinträchtigt“, sagte der SPD-Politiker bei der Einweihung. „Eine Wirtschaftskrise ist in Deutschland auch ausgeblieben.“ Neben milliardenschweren Hilfsprogrammen sei auch die Sicherung der Energieversorgung ein Grund dafür. „Die Preise für Gas auf den Weltmärkten sinken auch hier in Europa, auch in Deutschland.“

Die Regierung habe sich schon frühzeitig Gedanken darüber gemacht, was passiert, wenn Russland seine Gaslieferungen einstelle. Scholz sprach von einem neuen „Deutschland-Tempo“, das auch für die schnelle Fertigstellung des Lubminer LNG-Terminals maßgeblich gewesen sei. Nach dem Terminal im niedersächsischen Wilhelmshaven ist es das zweite deutsche LNG-Terminal, das nun betriebsbereit ist.

„Und es wird weitergehen nächste Woche in Brunsbüttel, wo wir auch sehen werden, dass ein Schiff, das für die Regasifizierung notwendig ist, dort ankommt“, kündigte Scholz an. Deutschland setzt unter anderem auf LNG, um ausbleibende russische Gaslieferungen zu ersetzen und baut dafür im Eiltempo eine eigene Infrastruktur auf.

„Mecklenburg-Vorpommern leistet seinen Beitrag für die Energiesicherheit“, sagte Ministerpräsidentin Schwesig. „Das ist ein wichtiges Signal für die Menschen in ganz Deutschland.“ Die Regierungen würden „alles dafür tun, dass wir genug Energie haben und dass Energie auch bezahlbar bleibt“, so die SPD-Politikerin. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen nahm wegen einer Erkrankung nicht an der Veranstaltung teil. Er wurde durch den parlamentarischen Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Michael Kellner, vertreten.

Im Dezember war das erste deutsche LNG-Terminal in Wilhelmshaven eröffnet worden. Anders als das dortige Terminalschiff, das die Bundesregierung gechartert hat, wird die Anlage in Lubmin an der Ostsee rein privatwirtschaftlich betrieben. Sie soll vor allem Ostdeutschland mit jährlich bis zu 5,2 Milliarden Kubikmeter Erdgas versorgen. Unternehmensangaben zufolge reicht das aus, um fünf Prozent des deutschen Bedarfs zu decken.

Lubmin ist auch Endpunkt der deutsch-russischen Erdgas-Pipelines Nord Stream 1 und 2, die im vergangenen Herbst von Unbekannten gesprengt worden waren. Allerdings hatte Russland bereits zuvor die Gaszufuhr gestoppt. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer von der CDU forderte in den Zeitungen der Funke Mediengruppe, Nord Stream 1 ungeachtet des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine zu reparieren.

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