Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat Hilfen für Menschen mit Langzeitschäden einer Corona-Infektion oder -Impfung zugesagt. Sei Ministerium plane ein Programm, bei dem die Folgen von Long Covid und Post Vac (Impfschäden) untersucht würden und die Versorgung der Betroffenen verbessert werde, sagte der SPD-Politiker im ZDF.
„Das ist ein Programm, das ich so schnell wie möglich auflegen möchte. Ich bin quasi in den Haushaltsverhandlungen für dieses Geld.“ Es gehe auch darum, die Experten in diesem Bereich so zu vernetzen, dass die Wahrscheinlichkeit einer guten Therapie steige. Lauterbach sagte, die Langzeitfolgen einer Corona-Impfung müssten schneller anerkannt werden. Zugleich betonte er, dass schwere Impfschäden sehr selten vorkämen – laut Daten des zuständigen Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) und der europäischen Zulassungsbehörde führe weniger als eine von 10.000 Impfungen zu solchen Schäden. Weil das Krankheitsbild immer deutlicher werde, müsse es in Zukunft schneller gehen, die Betroffenen zu identifizieren und ihnen zu helfen.
Auf Grundlage der EU-Verträge mit den Impfstoffherstellern hafte der Staat für Impfschäden, betonte Lauterbach. Es sei dennoch „wertvoll“, wenn Firmen sich daran beteiligten. „Denn die Gewinne sind ja exorbitant gewesen. Und somit also wäre das tatsächlich mehr als eine gute Geste, sondern das könnte man erwarten.“
Impfschäden sind, anders als Impfreaktionen oder -nebenwirkungen, nicht nur vorübergehend. Sind Schäden nach sechs Monaten nicht folgenlos abgeheilt, kann man beim jeweiligen Landesversorgungsamt Entschädigung beantragen. Ab einem Schädigungsgrad von 30 haben die Betroffenen Anspruch auf eine monatliche Grundrente. Bis Ende Januar hatten die Bundesländer laut einem Bericht der „Welt am Sonntag“ gut 250 Anträge bewilligt, aber über 1800 abgelehnt. Fast 4000 waren zu diesem Zeitpunkt noch in Bearbeitung.