Tausende Beschäftigte der Unikliniken in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sind am Freitag für höhere Löhne auf die Straße gegangen.
Laut der Gewerkschaft Verdi waren in beiden Bundesländern rund 1100 Menschen am Warnstreik beteiligt. Die Gewerkschaft hatte im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes der Länder bundesweit dazu aufgerufen, an den Unikliniken die Arbeit niederzulegen.
Dadurch kam es im Universitätskrankenhaus in Greifswald zu einer Notbetreuung der Patienten, wie Verdi-Gewerkschaftssekretär Friedrich Gottschewski sagte. Dort legten 400 Menschen ihre Arbeit nieder – 50 von ihnen waren aus dem Uniklinikum Rostock angereist. In Rostock gab es nur minimale Einschränkungen im Krankenhausbetrieb. Vor Ort in Greifswald war nach Angaben der Gewerkschaft auch der Verdi-Bundesvorsitzende Frank Wernecke.
In Kiel und Lübeck waren rund 700 Beschäftigte des Uniklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) auf der Straße, wie Verdi-Sprecher Frank Schischefsky erklärte. Zudem werde erwartet, dass auch die Spätschicht ihre Arbeit niederlege. An der UKSH beteiligten sich schon in der vergangenen Woche etwa 700 Menschen an Warnstreiks.
Verdi fordert für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Nachwuchskräfte sollen 200 Euro mehr erhalten und Auszubildende unbefristet übernommen werden.
Einen weiteren landesweiten Warnstreik soll es am 6. Dezember in Schleswig-Holstein geben, bevor es am 7. Dezember in die dritte Verhandlungsrunde geht. Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder mit ihrem Verhandlungsführer, Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD), hatte noch in der zweiten Verhandlungsrunde deutlich gemacht, dass sie die Forderungen der Gewerkschaft für viel zu hoch und nicht leistbar hält.