Dienstag, 26.November 2024 | 20:47

Rudi Völler tief betroffen vom Ende von Bundestrainer Flick

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Rudi Völler ist zurück. Mehr als 19 Jahre nach seinem letzten Spiel als Teamchef der Fußball-Nationalmannschaft wird er gegen Frankreich an der Seitenlinie stehen. Weil Hansi Flick nicht mehr Bundestrainer ist. Völler zeigt sich darüber tief betroffen, sagt aber, dass der Rauswurf alternativlos war.

Manchmal wäre es praktisch, es gäbe mehrere Rudi Völler. Einer könnte dann Sportdirektor des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) sein, einer Mitglied der verbandsinternen Taskforce, einer könnte als Bundestrainer rettend eingreifen. Es gibt aber bekanntlich gemäß dem alten Kurvenschlager nur ein‘ Rudi Völler – und der hilft in höchster Not nochmals für ein Spiel auf der Bank aus.

Danach sucht wieder der Sportdirektor Völler den neuen Bundestrainer aus. „Für mich ist das kein einfacher Moment, denn ich bin im Februar beim DFB angetreten, um Hansi Flick mit all meinen Möglichkeiten zu unterstützen, ihm den Rücken freizuhalten, damit er sportlich erfolgreich sein kann“, sagte der Weltmeister von 1990 geknickt. „Und ich habe fest daran geglaubt, dass er es als Bundestrainer schaffen kann, unsere Nationalmannschaft wieder auf Kurs zu bringen.“

Dies gelang nicht. Und wie nach der EM 2000, als dringend ein Trainer gesucht wurde, wie zuletzt bei der Sportdirektorensuche, auf der die Taskforce-Kräfte plötzlich alle ihn ansahen, lässt sich Völler nach Flicks Entlassung zum Retter überreden.

„Wir müssen jetzt verantwortlich handeln, etwas verändern, um bei der Europameisterschaft im eigenen Land die anspruchsvolle und ambitionierte Gastgeber-Rolle spielen zu können, die wir uns alle erhoffen“, sagte er staatsmännisch. „Das ist es, was die Fans in Deutschland zu Recht von uns erwarten. Übergangsweise werde deswegen ich für das eine Spiel gegen Frankreich die Nationalmannschaft betreuen.“ U20-Trainer Hannes Wolf und Sandro Wagner werden dabei an seiner Seite sitzen – einmalig, wie auch DFB-Präsident Bernd Neuendorf beteuert. Es sei denn, am Dienstag (21 Uhr/ARD und im Liveticker auf ntv.de) entsteht gegen den Vize-Weltmeister Frankreich eine ganz neue Dynamik.

Doch daran will der 63-Jährige erst gar nicht denken. „Die dringlichste Aufgabe wird es danach sein, einen Bundestrainer zu verpflichten, der kurzfristig unsere Mannschaft neu ausrichtet und auf das große EM-Turnier im kommenden Jahr vorbereitet“, betonte Völler, denn: „Von dem erhoffen wir alle uns für den deutschen Fußball und auch für unser ganzes Land positive Impulse.“

Dieser Impuls ist nach den vergangenen Lehrgängen der Nationalmannschaft zumindest beim DFB zwingend notwendig – und zwar zeitnah. Der Sportdirektor Völler hat mit Neuendorf und dessen Vize Hans-Joachim Watzke lange, wahrscheinlich zu lange an Flick festgehalten. Erst jetzt, nach der Japan-Blamage von Wolfsburg (1:4), vor Frankreich, ging nichts mehr. Rien ne va plus. Und dann? Wurde wieder Rudi Völler angeschaut. Der Mann, den es bedauerlicherweise nur einmal gibt.

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