Hilfe für die insolvente Warnow-Klinik in Bützow könnte von der Universitätsmedizin Rostock (UMR) kommen.
„Die UMR prüft derzeit, ob und inwieweit ein Engagement am Klinikstandort Bützow möglich ist“, teilte das Schweriner Wissenschaftsministerium mit. Die Gespräche befänden sich am Anfang. Zuvor hatte die „Ostsee-Zeitung“ über eine mögliche Übernahme der Warnow-Klinik durch die UMR berichtet.
Die UMR wollte sich „aufgrund der Vertraulichkeit der bisher geführten Gespräche zu einer möglichen Zusammenarbeit mit der Warnow-Klinik“ nicht zu Details äußern, teilte aber mit: „Als universitärer Maximalversorger sind wir der regionalen und überregionalen Krankenversorgung verpflichtet und stehen als Ansprechpartner dem Land gerne zur Verfügung.“
Ende Juli hatte die Warnow-Klinik, die laut Schweriner Gesundheitsministerium zuletzt mehrheitlich in Besitz der in Berlin ansässigen Beteiligungsgesellschaft Rosko Med GmbH war, ihre Zahlungsunfähigkeit angemeldet. Als wesentlichen Grund hatte Geschäftsführer Wolfgang Grimme eine seit Jahren bestehende strukturelle Unterfinanzierung durch die fallbezogenen Zuweisungen genannt.
Die Insolvenzverwalterin Ulrike Hoge-Peters sucht nach eigener Aussage derzeit nach einem Investor und spricht mit mehreren Interessenten. Am 1. Oktober sei das Insolvenzverfahren eröffnet worden. „Ziel ist es, bis Ende des Jahres eine Basis für den langfristigen Erhalt der Klinik zu schaffen.“ Details könne sie nicht nennen. Der Klinikbetrieb laufe uneingeschränkt weiter.
Nach Angaben der Krankenhausgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern (KGMV) bewertet etwa die Hälfte der Krankenhäuser in MV ihre Liquiditätslage als kritisch. Die vom Bund geplante Krankenhausreform soll die durch das bisherige Vergütungssystem benachteiligten Kliniken besserstellen. Fachleute befürchten jedoch, dass die Wirkung zu spät einsetzt und vor allem Standorte in ländlichen Regionen auf der Strecke bleiben.