Der Rostocker Tropenmediziner Emil Reisinger ist zuversichtlich, dass die Corona-Inzidenzwerte in Mecklenburg-Vorpommern in den kommenden Wochen sinken werden. Diese Hoffnung sei etwa mit weiteren Impfungen und dem bevorstehenden Frühling verbunden, sagte Reisinger der Deutschen Presse-Agentur. Bereits im vergangenen Jahr sei die Zahl der Neuinfektionen in den wärmeren Jahreszeiten zurückgegangen.
Die ersten Monate mit Corona-Impfungen hätten gezeigt, dass sich das Infektionsgeschehen in Krankenhäusern und Alten- und Pflegeheimen reduziert habe.
In den ersten Wochen des Jahres seien die Corona-Inzidenzwerte gesunken, zuletzt habe es weltweit eine Art Seitwärtsbewegung gegeben, also kaum sinkende Werte. „Die britische Virus-Variante spielt dort sicherlich eine maßgebliche Rolle“, sagte der Mediziner.
Mecklenburg-Vorpommern hatte über viele Monate in der Pandemie im bundesweiten Vergleich geringere Infektionszahlen, zuletzt lag der Nordosten häufig über dem Bundesschnitt bei den Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche. „Die Unterschiede sind zwischen den Bundesländern nicht so groß“, betonte Reisinger. Diese lägen oftmals nur wenige Punkte auseinander.
Seit Beginn der Pandemie vor etwa einem Jahr hat die Hansestadt Rostock stets mit die geringsten Corona-Infektionszahlen im Bundesland. Dies macht Reisinger an weniger Pendelverkehr im Vergleich zu anderen Regionen fest, zudem würden sich viele Bürgerinnen und Bürger in der Hansestadt an die Regeln halten. Er bescheinigte dem Rostocker Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos) ein gutes Corona-Management. Er hat „frühzeitig und konsequent gehandelt.“