60 Prozent der Tourismus-Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern wollen zu Ostern öffnen und gehen dabei von einer Kapazitätsauslastung von 70 Prozent aus.
Dies ergab eine Umfrage des Landestourismusverbands unter rund 450 Unternehmen, die am Donnerstag veröffentlicht wurde. Hintergrund der Umfrage ist der Bund-Länder-Gipfel am kommenden Montag. Sollte es danach keine Öffnungsperspektive geben, sehen 82 Prozent einen mit Schleswig-Holstein abgestimmten Neustart als ein Mittel zur Öffnung.
Wie der Geschäftsführer des Landestourismusverbands, Tobias Woitendorf, sagte, dokumentiert die Umfrage den Ernst der Lage. „Entweder man schafft Möglichkeiten für eine baldige stufenweise Öffnung des Tourismus oder man findet weitere Wege und Instrumente, um die teils existenzielle Not der Unternehmen zu lindern und sie mitsamt ihren vielen Arbeitsplätzen zu erhalten.“ Die Branche dürfe nicht perspektivlos und ohne hinreichende Unterstützungsprogramme am Ende der Nahrungskette stehen gelassen werden.
Laut Umfrage ist die wirtschaftliche Lage der Unternehmen dramatisch wie nie zuvor in der Corona-Krise. 43 Prozent sehen sich als gefährdet beziehungsweise akut gefährdet. Noch im Januar lag der Wert bei 35 Prozent. Etwa ein Drittel der Betriebe könnten noch bis Ende März durchhalten, 37 Prozent würden ihr Geschäft bis Ende Juni aufrechterhalten können. Der Anteil der Unternehmen, die staatliche Hilfe benötigen, sei mit 58 Prozent unverändert hoch. Mehr als jeder zweite Arbeitnehmer befindet sich in Kurzarbeit.
Um Gästen die Wahl für den Nordosten als Reiseziel zu erleichtern, hätten viele Anbieter ihrer Leistungen angepasst: 51 Prozent hätten kulantere Stornobedingungen und 25 Prozent böten Sonderkonditionen. Die meisten Unternehmer gaben weiter an, ihre Preise moderat um rund drei Prozent im Vergleich zu Vorsaison anheben zu wollen.