Die Corona-Sieben-Tage-Inzidenz ist in Mecklenburg-Vorpommern über das 1. Mai-Wochenende leicht gesunken.
Von Freitag bis Sonntag verringerte sich der Wert, der die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche abbildet, von 121,0 auf 120,5, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) mitteilte. Am Sonntag vor einer Woche betrug der Wert noch 139,3. Am Wochenende kamen insgesamt 319 Corona-Neuinfektionen hinzu. Zugleich stieg die Zahl der seit Ausbruch der Pandemie an oder in Zusammenhang mit Covid-19 Gestorbenen auf 1000.
Am niedrigsten lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Sonntag mit 78,3 im Landkreis Rostock. Auch Vorpommern-Rügen (86,3) und die Hansestadt Rostock (90,3) lagen unter der 100er-Schwelle. Darüber lagen Nordwestmecklenburg (112,5), die Mecklenburgische Seenplatte (131,0), die Landeshauptstadt Schwerin (134,9) und Vorpommern-Greifswald (137,1). Am höchsten war der Inzidenzwert im Landkreis Ludwigslust-Parchim mit 199,3, was unter anderem auf einen lokalen Ausbruch in einem Fahrzeugwerk in Lübtheen zurückzuführen ist.
Dort wurden am Sonntag weitere Kontaktpersonen getestet. Nach ihrem Kenntnisstand hätten sich alle zuvor Angeschriebenen an den Tests beteiligt, sagte Bürgermeisterin Ute Lindenau (SPD). Sie gehe davon aus, dass es weniger als 200 Personen gewesen seien. Die Ergebnisse der PCR-Tests sollten am Montag vorliegen.
Vor rund zwei Wochen waren erste positive Testergebnisse unter den rund 1000 Mitarbeitern des Unternehmens aufgetreten – dann hatte es einen exponentiellen Anstieg in diversen Bereichen des Werks gegeben. Zuletzt waren gut 200 Mitarbeiter positiv auf das Sars-CoV-2-Virus getestet worden. Rund 500 Beschäftigte wurden in Quarantäne geschickt; die Produktion wurde für zwei Wochen eingestellt.
Die Gesamtzahl der bislang nachgewiesenen Corona-Infektionen im Nordosten liegt nunmehr bei 40 604. Als genesen gelten etwa 35 433 Menschen. In den Kliniken lagen mit Stand Sonnabend 306 Corona-Patienten, davon wurden 85 auf Intensivstationen behandelt.
Unterdessen haben vielerorts bereits obdach- und wohnungslose Menschen ihre erste Impfung erhalten. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei Unterkünften sowie Städten und Landkreisen. Impfungen sind demnach etwa in Einrichtungen in Wismar, Schwerin, in Stralsund, auf Rügen oder in Greifswald erfolgt. In der Hansestadt Rostock sei teilweise schon die Zweitimpfung erfolgt. Der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte bereitete nach eigener Aussage Impfungen noch vor.
Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) erklärte, man wolle die Schwächsten der Gesellschaft vorrangig impfen. „Dazu gehören von Obdachlosigkeit betroffene Menschen. Sie haben einen schlechteren Gesundheitszustand und erhöhtes Risiko für Infektionen auch aufgrund des häufig eingeschränkten Zugangs zu medizinischer Versorgung.“ Laut Sozialministerium gehören Wohnungs- und Obdachlose zur Gruppe mit der zweithöchsten Impfpriorität, wenn sie in Notunterkünften leben.