Als Reaktion auf den Klimawandel ändern sich nach Angaben der Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe in Gülzow (Landkreis Rostock) auch die Zielstellungen in der Forstpflanzenzüchtung. Statt Produktivität, Verarbeitbarkeit und Holzqualität trete Hitzetoleranz und Schädlingsresistenz zunehmend in den Vordergrund. „Die Frage nach dem Wie-weiter lässt sich nur mit intensiver Forschungsarbeit zum klimaangepassten Umbau und zur zukunftstauglichen Bewirtschaftung der Waldbestände beantworten“, erklärte Agentur-Geschäftsführer Andreas Schütte anlässlich des Tages des Waldes, der traditionell am 21. März begangen wird.
Kritisch äußerte er sich zur Entwicklung in der Forschungsförderung. „Mit dem Auslaufen des Waldklimafonds geht den Forschungseinrichtungen ein wichtiges finanzielles Standbein verloren. Waldforschung bleibt angesichts der Klimaentwicklung jedoch unerlässlich“, mahnte Schütte. Die Bundesministerien für Landwirtschaft und für Umwelt würden derzeit über die Fachagentur als Projektträger aus dem Fonds 178 Forschungsvorhaben mit einer Gesamtsumme von 83 Millionen Euro fördern. Etwa 12 Millionen davon stünden für 23 Projekte der Forstpflanzenzüchtung zur Verfügung. Weitere 42 Millionen Euro umfasse das Förderprogramm „Nachwachsende erneuerbare Ressourcen“.
Bei einer Online-Veranstaltung am 11. April informiere die Agentur Waldbesitzende, Praktiker der Forstbranche und Naturschützer über die aktuellen Bestrebungen, die Wälder fit zu machen für den Klimawandel.