Die Möglichkeit, vermehrt Öl von Rostock aus ins brandenburgische Schwedt zu leiten, wird von Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) positiv beurteilt.
Der Bund habe den Wunsch geäußert, dass der Ölimport über Rostock nach Möglichkeit ausgebaut werden sollte. „Grundsätzlich ist Rostock als Standort geeignet“, sagte Meyer am Freitag auf Anfrage. Es seien jedoch viele Detailfragen zu klären.
Dazu gehörten etwa Fragen zur Sicherheit oder zum Platzbedarf. Für den Fall, dass Öl oder auch Flüssiggas in Rostock umgeschlagen werden sollten, müssten mehrere Umbauten für die Liegeplätze vorgenommen werden. Mit solchen Überlegungen sei der Rostocker Hafen beschäftigt, sagte Meyer.
Hintergrund sind Bestrebungen, die Energieeinfuhr aus Russland zu minimieren. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte jüngst geäußert, dass Deutschland einer Unabhängigkeit von russischen Ölimporten sehr nahe gekommen sei. Die Abhängigkeit sei von 35 Prozent vor Beginn des Ukraine-Krieges innerhalb von acht Wochen auf 12 Prozent gesenkt worden. Bei diesen 12 Prozent handele es sich um Ölimporte der Raffinerie in Schwedt, diese kommen über die „Druschba“-Pipeline. Die Raffinerie werde von der russischen Firma Rosneft gemanagt.
Wenn man dieses Öl nicht mehr haben wolle, brauche man für Schwedt eine Alternative.