In den deutschen Gasspeichern lagert so viel Erdgas wie nie zuvor. Dies geht aus im Internet veröffentlichten Daten der europäischen Gasspeicherbetreiber hervor.
Demnach überschritt die gespeicherte Menge bereits am 24. Oktober mit 239,64 Terawattstunden den bisherigen Höchstwert vom 10. November 2019, als 239,62 Terawattstunden Energiegehalt registriert wurden. Mittlerweile ist der Wert auf 241,62 Terawattstunden gestiegen (vorläufiger Stand vom 29. Oktober).
Zum Vergleich: Im Januar und Februar 2022 wurden laut Bundesnetzagentur in Deutschland insgesamt knapp 227 Terawattstunden Erdgas verbraucht. Die deutschen Speicher sind insgesamt zu 98,52 Prozent gefüllt. Das prozentuale Allzeithoch ist damit nicht erreicht: Am 27. Oktober 2019 waren sie dem Verband der deutschen Speicherbetreiber zufolge zu 99,66 Prozent gefüllt. In Europa lag der Füllstand aller Speicher laut Speicherverband GIE am Samstag bei insgesamt 94,34 Prozent.
„Seit Montag letzter Woche liegen die absoluten Speicherfüllstände in Deutschland auf einem Rekordniveau“, sagte der Geschäftsführer des deutschen Speicherverbandes INES, Sebastian Bleschke. „Vor dem Hintergrund der damit geschaffenen Gasreserven darf festgestellt werden, dass für den bevorstehenden Winter sehr gut vorgesorgt wurde.“ Hohe Füllstände seien von zentraler Bedeutung, um eine Unabhängigkeit von einzelnen Gaslieferanten zu erreichen. „Dieser Unabhängigkeit sind wir nun einen ganz großen Schritt nähergekommen.“
Eine Verordnung schreibt vor, dass am 1. November jeder Speicher in Deutschland zu mindestens 95 Prozent gefüllt sein soll. Der Verband INES geht weiter davon aus, dass zum Stichtag nur der größte deutsche Speicher im niedersächsischen Rehden diesen Wert nicht erreichen wird. Er war zuletzt zu 91,4 Prozent gefüllt.