Zum Auftakt der Regionalkonferenzen zum künftigen Klimaschutzgesetz Mecklenburg-Vorpommerns haben am Donnerstag in Grimmen etwa 70 Menschen die Gelegenheit genutzt, ihre Ideen und Vorstellungen dazu in die Debatte einzubringen. Der Diskussion war nach Angaben der Organisatoren ein Workshop mit Fachleuten zum Reformbedarf in den Bereichen Strom und Mobilität vorausgegangen. Bis Ende April folgen noch Bürgerforen in Wismar, Friedland und Ludwigslust.
„Ich freue mich über die rege Beteiligung zum Klimaschutzgesetz, sowohl heute hier in Grimmen als auch online“, sagte Umwelt-Staatssekretärin Elisabeth Aßmann (SPD). Über das Internet seien inzwischen etwa 900 teils umfangreiche Beiträge eingegangen. Die Landesregierung habe sich bewusst dafür entschieden, möglichst viele Menschen im ganzen Land in den Gesetzgebungsprozess einzubeziehen. „Wenn wir unsere Klimaziele einhalten wollen, dann müssen wir auch Wege zum Klimaschutz finden, die mit den Lebensrealitäten der Menschen zusammenpassen“, betonte Aßmann.
In weiten Teilen des Landes treffen die Pläne von Land und Bund zum Ausbau der Ökostrom-Produktion auf Widerstand. Zudem fürchten Hausbesitzer hohe Kosten bei der angestrebten Heizungsumstellung.
Der Entwurf des Klimaschutzgesetzes soll bis zum Jahresende vorliegen. Die öffentliche Diskussion dazu war im vorigen Sommer in Neustrelitz gestartet worden. Danach konnten über eine Internetplattform Vorschläge unterbreitet und Fragen erörtert werden.
Nach Angaben des Umweltministeriums muss Mecklenburg-Vorpommern seine jährlichen Treibhausgas-Emissionen um etwa 18 Millionen Tonnen reduzieren, um sein Ziel zu erreichen, bis 2040 klimaneutral zu sein. Die Landesregierung hatte eine Studie zu Einsparpotenzialen bei Treibhausgasemissionen in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse sollen in Kürze vorliegen und helfen, im Landesklimaschutzgesetz konkrete Ziele für die Bereiche Energie, Verkehr, Gebäude, Industrie sowie Land- und Abfallwirtschaft festzuschreiben.