Einen Tag nach der Razzia wegen illegal eingeschleuster Arbeitskräfte für Restaurants ist der Hauptverdächtige in Untersuchungshaft genommen worden.
Der Haftbefehl gegen den Mann aus Georgien wurde am Mittwoch vom Amtsgericht Stralsund verkündet, wie ein Sprecher der Stralsunder Staatsanwaltschaft sagte. Der 36-Jährige war am Dienstag in Vorpommern kurz vor der Grenze zu Polen mit einem Auto auf der Flucht gefasst worden. Ihm werde gewerbsmäßiges Einschleusen von Menschen in etwa 30 Fällen sowie Urkundenfälschung wegen gefälschter Pässe vorgeworfen. Es bestehe Flucht- und Verdunkelungsgefahr.
Der Verhaftete soll der Anführer einer siebenköpfigen Bande im Alter von 19 bis 59 Jahren sein. Die Männer sind laut Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern Georgier mit griechischer Staatsbürgerschaft.
Die Bundespolizei hatte am Dienstag in dem Zusammenhang elf Restaurants und Immobilien in den Kreisen Vorpommern-Greifswald und Mecklenburgische Seenplatte sowie zwei Immobilien in Niedersachsen durchsucht. Dort wurden 21 Menschen angetroffen, die illegal aus Nicht-EU-Staaten mit gefälschten Papieren eingeschleust und als Billigarbeitskräfte ausgebeutet worden sein sollen.
Die Bande soll seit 2019 agiert haben. Etwa 300 Polizisten waren im Einsatz. Die Beschuldigten sollen rund 840.000 Euro illegal erwirtschaftet haben. Für diese Summer wurde ein sogenannter Vermögensarrest zur Sicherung von Forderungen gegen die Beschuldigten erlassen.