Mit Autokorsos haben Menschen in mehreren Städten in Mecklenburg-Voropommern gegen die Energiepolitik protestiert. Unter anderem in Rostock, Schwerin, Stralsund und Greifswald setzten sich nach Angaben der Polizei die Fahrzeugkolonnen am Nachmittag nach und nach in Bewegung. Zeitweise kam es zu Verkehrsbehinderungen.
In Neubrandenburg waren nach Polizeiangaben am Ende 312 Autos unterwegs, in Schwerin 93 Fahrzeuge mit etwa 150 Menschen. In Parchim waren es demnach knapp 200 Fahrzeuge mit 300 Teilnehmern, in Greifswald 160 Autos, in Stralsund 85 und in Barth acht. In Rostock sammelten sich den Zählungen zufolge rund 90 Fahrzeuge mit 150 Menschen, in Güstrow rund 116 mit rund 150 Teilnehmern und in Wismar 50 Pkw und 40 Lkw mit 200 Personen.
In Greifswald gab es einen Zwischenfall, als die Polizei einen Fußgänger daran hinderte, während der Vorbeifahrt des Korsos die Straße zu überqueren. „Polizeibeamte hielten ihn zurück. Er leistete Widerstand und wurde dabei verletzt“, hieß es in einer Mitteilung der Polizei dazu.
Die Initiative „Unternehmeraufstand MV“ hatte am Donnerstag landesweit zu den Protesten aufgerufen. Auf der Webseite der Veranstalter werden – neben niedrigeren Energiekosten – unter anderem ein Ende der Sanktionen gegen Russland, ein Stopp von Waffenlieferungen an die Ukraine und Neuwahlen gefordert. Begründet werden die Forderungen unter anderem mit Existenzangst und dem Vorwurf an Politik und Unternehmensverbände, ihnen nicht zuzuhören.
Nach Angaben des Dachverbands der Unternehmerverbände UVMV im Nordosten wird die Initiative von keinem der Mitgliedsverbände offiziell unterstützt. Einem Sprecher zufolge bedeutet das aber nicht, dass keine Unternehmerinnen und Unternehmer beteiligt sind.
Nach Polizeiangaben sind die Anmelder vielerorts deckungsgleich mit den Organisatoren der seit einigen Wochen am Montag stattfindenden Kundgebungen unter anderem in der Landeshauptstadt, die sich ebenfalls gegen die Energiepolitik in Land und Bund wenden.