Unter dem Motto „158 Paar Schuhe – ein Zeichen für jede Beratung“ ruft das Bündnis „Grevesmühlen für alle“ gemeinsam mit dem Zonta Club Wismar zu einer symbolischen
Protestaktion vor der Kreistagssitzung am 21. November 2024 in Grevesmühlen auf. Ziel der Aktion ist es, auf die Bedeutung der Beratungsstelle für Betroffene häuslicher Gewalt in Grevesmühlen aufmerksam zu machen.
Im Jahr 2022 hat die Beratungsstelle 158 Menschen unterstützt, die von häuslicher Gewalt betroffen waren. Die Tendenz ist laut aktueller Kriminalstatistik in MV steigend. Mit Hilfe von Schuhpaaren, die vor dem Tagungsort des Kreistags aufgestellt werden, werden die Betroffenen visualisiert. Viele der Schuhe sind in Orange gehalten – der Farbe, die weltweit für den Kampf gegen Gewalt an Frauen und Mädchen steht.
Die Beratungsstelle, die derzeit vom AWO-Kreisverband Nordwestmecklenburg getragen wird, ist die einzige ihrer Art im Landkreis und bietet Betroffenen eine wichtige Anlaufstelle. Aufgrund unzureichender finanzieller Unterstützung des Landkreises plant die AWO jedoch, die Einrichtung zum 31. Dezember 2024 zu schließen. Der kommunale Förderanteil liegt mit 7.000 Euro (für 2024) deutlich unter dem, was andere Landkreise in Mecklenburg-Vorpommern bereitstellen.
Das Bündnis und der Zonta Club Wismar fordern vom Landkreis Nordwestmecklenburg ein klares Signal: Die Beratungsstelle muss erhalten und die Finanzierungslücke geschlossen
werden. Sie trägt dazu bei, akute Notsituationen zu entschärfen, Gewaltkreisläufe zu durchbrechen und langfristige Schäden für Betroffene – insbesondere Kinder – zu verhindern. Ihre finanzielle Sicherung ist nicht nur ein Ausdruck gesellschaftlicher Verantwortung, sondern auch eine Investition in den sozialen Frieden und das Wohl unserer Gemeinschaft, heißt es in einer Presseerklärung.
