Privathaushalte und Unternehmen in Deutschland haben seit dem 1. Oktober 7,2 Prozent mehr Gas verbraucht als im entsprechenden Zeitraum des Vorjahres.
Dies berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf Berechnungen der Bundesnetzagentur. Demnach hat der Gasverbrauch bei Privathaushalten und Gewerbe um 2,5 Prozent zugenommen. Der Gasverbrauch der Industrie sei sogar um 11,1 Prozent gestiegen.
Die Netzagentur sei jedoch anders als im Vorjahr nicht besorgt. „Wir können zwar sehen, dass der Gasverbrauch ansteigt, wenn es kalt wird. Ein paar kalte Tage machen uns aber keine Sorgen“, sagte Netzagentur-Chef Klaus Müller den Zeitungen laut einem Vorabbericht. Die Gasspeicher seien zu rund 90 Prozent gefüllt und man habe stabile Importe, die die Gasversorgung sicherten. „Ein Gasmangel in diesem Winter ist unwahrscheinlich“, sagte Müller demnach.
Die Netzagentur empfehle den Bürgern und Unternehmen jedoch, bewusst mit Gas umzugehen und sich genau zu überlegen, welcher Verbrauch sich einsparen lasse. Damit könne man viel Geld sparen.
Der durchschnittliche Gaspreis für Neukunden ist in den letzten Monaten immer weiter gesunken und liegt laut dem Vergleichsportal Verifox aktuell bei etwa 8,25 Cent pro Kilowattstunde – so niedrig wie seit Oktober 2021 nicht mehr. Allerdings mussten Kunden zuvor noch deutlich weniger zahlen: Anfang und Mitte 2021 lag der Preis zwischen 4,3 und 6,3 Cent pro Kilowattstunde.
Laut den Berechnungen der Netzagentur ist der Gasverbrauch in Deutschland 2023 trotz des Anstiegs seit Oktober im Vergleich zu den Wintern 2018 bis 2021 – also vor dem russischen Angriff auf die Ukraine und dem Ende der russischen Gaslieferungen – um 13,9 Prozent zurückgegangen.