Das Deutschlandticket für den bundesweiten Nahverkehr wird im nächsten Jahr teurer. 2024 werde der Preis von 49 Euro noch stabil bleiben, sagte der nordrhein-westfälischen Verkehrsminister Oliver Krischer nach einer Sonder-Verkehrsministerkonferenz in Düsseldorf.
Sicher sei aber: „2025 werden die 49 Euro nicht zu halten sein.“ Wie die Erhöhung genau aussehen soll, könne man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen, so Krischer. Beschlüsse zum neuen Preis wollten die Länder im Oktober treffen. Die nötige Erhöhung liege auch daran, dass der Bund die Mittel um 350 Millionen Euro kürze. Zudem wolle er Vergünstigungen wie bei Schülertickets untersagen.
„Wir wollen natürlich als Verkehrsministerinnen und Verkehrsminister der Länder die Attraktivität des Tickets erhalten. Wir werden alles dafür tun, dass diese Erhöhung so moderat wie möglich ausfällt“, sagte Krischer und verwies aber auf die allgemeine Preisentwicklung, die Inflation und die Kostenentwicklung im öffentlichen Verkehr.
Bund und Länder hatten im vergangenen Jahr je 1,5 Milliarden Euro für das Ticket auf ein Jahr gerechnet bereitgestellt. Auch dieses Jahr steht die Summe von insgesamt dann drei Milliarden Euro bereit. Da das Ticket erst im Mai 2023 eingeführt wurde, blieb rechnerisch Geld übrig für dieses Jahr. Die Länder wollten die je rund 350 Millionen Euro von Bund und Ländern in diesem Jahr einsetzen, das Geld floss aber bislang nicht. Einem Gesetzentwurf des Bundes zufolge, der erst am Freitag zur Anhörung verschickt wurde, kann das Geld nun aber erst 2026 fließen, also nach der Bundestagswahl. Dies sorgte für zusätzliche Empörung bei den Ländern.
Das Ticket an sich gilt als Erfolg und hat inzwischen mehr als elf Millionen Nutzer. Allerdings fehlen den Verkehrsunternehmen im Gegenzug Einnahmen aus den üblichen Monatsabos oder von Einzeltickets, sodass insgesamt Geld fehlt.