Die Polizei in Mecklenburg-Vorpommern prüft, ob wegen eines auf Facebook geteilten Videos Ermittlungen aufgenommen werden. Auf dem Video, das ein Mann aus dem Dorf Jamel (Kreis Nordwestmecklenburg) auf seinem Profil verbreitete, sind vermummte Menschen zu sehen, die die Worte „Unser Dorf Unsere Regeln“ auf ein Transparent sprühen. Mit einem Transparent mit der Aufschrift „Letzte Warnung“ posieren sie vor dem Ortseingangsschild.
„Das Video ist bekannt, die Prüfung ist aber noch nicht abgeschlossen“, sagte eine Sprecherin der Polizeiinspektion Schwerin auf Nachfrage und bestätigte es. Das für Staatsschutz und politisch motivierte Kriminalität zuständige Fachkommissariat sei mit der Prüfung befasst.
In Jamel findet jährlich ein Musik- und Demokratiefestival statt
In Jamel findet jährlich das Musik- und Demokratiefestival „Jamel rockt den Förster“ statt. Seit 2007 treten in der Nähe von Wismar musikalische Topacts auf – auch und gerade, um sich gegen die starke Neonazi-Szene in dem kleinen Ortsteil der Gemeinde Gägelow zu stellen. Bei der Ausgabe im September vergangenen Jahres standen die Fantastischen Vier, die Chemnitzer Popband Tränen und der Hamburger Songwriter Olli Schulz auf der Bühne.
Im Januar hatte die Gemeindevertretung Gägelow beschlossen, dass die Organisatoren von „Jamel rockt den Förster“ für die vierwöchige Nutzung von Gemeindeflächen künftig 70 Cent pro Quadratmeter zahlen müssen. Laut Festival-Gründerin Birgit Lohmeyer beläuft sich die Gebühr auf etwa 10.500 Euro. „Das werden wir so nicht hinnehmen“, sagte Lohmeyer nach der Sitzung der Gemeindevertretung. Ob das Festival im August stattfindet, ist noch offen.