In Mecklenburg-Vorpommern ist die Zahl der Badeunfälle in diesem Sommer im Vergleich zum Vorjahr wieder gestiegen.
An der Ostseeküste und den Binnenseen kamen seit Juni bereits zehn Menschen beim Gang ins kühle Nass ums Leben, wie der Sprecher des Landesamtes der Wasserschutzpolizei in Rostock, Sebastian Seibel, der Deutschen Presse-Agentur sagte.
„Wir appellieren dringend an alle Badegäste, sich bei heißen Temperaturen an die Baderegeln zu halten und beispielsweise nicht überhitzt ins Wasser zu gehen“, erklärte Seibel. Zuletzt war am Donnerstag eine 69-Jährige Touristin in Lubmin beim Baden ums Leben gekommen. 2020 hatte die Wasserschutzpolizei sechs Tote im Jahr bei Badeunfällen registriert.
Auffällig sei diesmal, dass acht der zehn Todesfälle Frauen und Männer im Rentenalter betrafen, drei waren schon mehr als 80 Jahre alt, erläuterte Seibel. Acht Badeunfälle ereigneten sich an der Ostseeküste von Boltenhagen (Nordwestmecklenburg) über Rostock-Warnemünde und Rügen bis zur Insel Usedom, zwei tödliche Vorfälle gab es am Zippendorfer Strand in Schwerin. Dort war am 8. Juni auch der erste tödliche Badeunfall des Jahres im Nordosten registriert worden: Ein 72 Jahre alter Mann war von einem anderen Schwimmer morgens leblos im Wasser treibend gesehen und geborgen worden. Der Rentner konnte nicht wiederbelebt werden.
Ebenfalls am Zippendorfer Strand kam am 17. Juni – einem sehr heißen Tag – ein 26-jähriger Mann beim Baden ums Leben. „Am diesem 17. Juni gab es sogar drei solcher Fälle“, sagte der Sprecher. An dem Tag starben auch ein 43-jähriger Mann, der in Göhren auf Rügen in der Ostsee badete, sowie eine 71 Jahre alte Frau, die im Ostseebad Lubmin nur noch tot aus dem Wasser geborgen werden konnte. Im Nordosten gehen Ende Juli die Sommerferien zu Ende. Diese beginnen in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt – drei klassischen Urlauber-Herkunftsländern – erst am 22. und 26. Juli.
Im warmen Sommer 2019 hatte die Wasserschutzpolizei 18 Badetote gezählt, im heißen Jahr 2018 sogar 25 Menschen, die beim Abkühlen im Wasser starben. Zudem beschäftigt ein „maritimer Todesfall“ vom April die Ermittler. Ein Fährschiff hatte das Schlauchboot eines Anglers erfasst und diesem einen Arm abgetrennt, so dass der 74-Jährige starb.