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Politiker-Ranking vor der Wahl: Merz büßt Vertrauen ein, Scholz profitiert nicht

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Anderthalb Wochen vor der Bundestagswahl zeigt das Politiker-Ranking im RTL/ntv-Trendbarometer einen deutlichen Vertrauensverlust für Friedrich Merz. Der Kanzlerkandidat der Union fällt von 39 Prozent Zustimmung im November 2024 auf 33 Prozent aktuell und rutscht damit in der Konkurrenz der 20 wichtigsten Politikerinnen und Politiker von Platz 5 auf Platz 9 ins Mittelfeld. Gefragt wurden die Bürgerinnen und Bürger, bei wem sie das Land „in guten Händen“ sehen.

SPD-Amtsinhaber Olaf Scholz kann vom Abrutsch seines Haupt-Konkurrenten nicht profitieren. Sein Vertrauenswert stagniert auf 30 Prozent, damit belegt er jedoch nur noch Rang 13, zwei Plätze schlechter als im November. Stagnation in den Zustimmungswerten auch bei Alice Weidel – mit 15 Prozent, wie vor drei Monaten, rangiert die AfD-Kanzlerkandidatin wie beim letzten Ranking auf Platz 19, gefolgt von ihrem AfD-Co-Vorsitzenden Tino Chrupalla auf dem letzten Platz mit 12 Prozent.

Der einzige Kanzlerkandidat, der seine Vertrauenswerte so kurz vor der Wahl noch verbessern konnte, ist Wirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen. Er klettert von 34 auf 36 Prozent Zustimmung und belegt damit Platz 7, eine Verbesserung um zwei Plätze von Rang 9 im November.

An der Spitze des Rankings thront wie in jeder Vertrauens-Abfrage seit seinem Amtsantritt Verteidigungsminister Boris Pistorius von der SPD. Mit 57 Prozent lässt er die Konkurrenz deutlich hinter sich. Mit Blick auf seine Partei steht er allerdings einsam an der Spitze. Erst auf Rang 6 folgt SPD-Parteichef Lars Klingbeil, Co-Chefin Saskia Esken schafft es nicht in die Riege der beliebtesten 20.

Das Mittelfeld – stabil

Die Ränge 2 bis 4 belegen Landesväter der Union. Hendrik Wüst, Ministerpräsident in Nordrhein-Westfalen, verbessert sich um drei Punkte auf 50 Prozent, gefolgt von Daniel Günther aus Schleswig-Holstein, der von 47 auf 49 Prozent Zustimmung steigt. CSU-Regierungschef Markus Söder gibt einen Punkt ab und liegt mit 39 Prozent an vierter Position. Der Bayer teilt sich Rang 4 mit dem Linken-Politiker Gregor Gysi, der mit 39 Prozent ins Ranking der beliebtesten 20 zurückkehrt.

Rund um Friedrich Merz, nun im Mittelfeld der Skala, bleiben die Werte im Februar verglichen mit dem letzten Ranking stabil. Landwirtschaftsminister Cem Özdemir von den Grünen steht direkt vor Merz mit 35 Punkten wie im November, SPD-Arbeitsminister Hubertus Heil teilt sich mit dem CDU-Chef Rang 9 bei 33 Punkten. Die grüne Außenministerin Annalena Baerbock kommt auf 31 Punkte wie im letzten Ranking, ebenso SPD-Generalsekretär Matthias Miersch, dieses Mal neu dabei.

Unterhalb von Olaf Scholz mit 30 und CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann mit 28 Punkten (-1) rangiert FDP-Chef Christian Lindner auf Platz 15 der Vertrauens-Skala. Hinter dem CDU-Politiker Jens Spahn (22 Punkte) und CSU-Mann Alexander Dobrindt (20 Punkte) rangiert die BSW-Chefin Sahra Wagenknecht, unverändert zum letzten Ranking auf Platz 18.

Im Zuge des Wahlkampfs haben die meisten politischen Akteure bei den eigenen Anhängern Rückhalt gewonnen. Im Vergleich zum November-Wert kann besonders Wagenknecht bei den eigenen Anhängern Vertrauen gutmachen. Sie verzeichnet ein Plus von 9 Punkten. Scholz verbessert seinen Wert unter SPD-Anhängern um vier Punkte und Habeck um 3 Punkte bei den Grünen.

Die höchsten Vertrauenswerte bei den eigenen Anhängern haben Alice Weidel (82 Punkte), Robert Habeck (80 Punkte), Markus Söder und Gregor Gysi (jeweils 78 Punkte) sowie Boris Pistorius und Sahra Wagenknecht (jeweils 77 Punkte.) Das geringste Vertrauen zeigen die eigenen Anhänger in Jens Spahn und Alexander Dobrindt mit jeweils 39 Punkten.

Für die Mehrheit der im aktuellen Ranking berücksichtigten politischen Akteure sind im Osten der Republik wie schon bei den früheren Rankings die Vertrauenswerte niedriger als im Westen des Landes. Bei fünf politischen Akteuren unterscheidet sich der Vertrauenswert nicht oder nur minimal. Mit Gregor Gysi, Sahra Wagenknecht, Alice Weidel und Tino Chrupalla erscheinen vier Politikerinnen und Politiker den ostdeutschen Wahlberechtigten vertrauenswürdiger als den Wahlberechtigten im Westen des Landes.

Frauen und Männer in Deutschland blicken vielfach unterschiedlich auf die Akteure in der aktuellen Politik. Besonders unterschiedlich blicken sie auf Friedrich Merz: Bei ihm liegt der Vertrauenswert der Frauen zehn Punkte unter dem Wert der Männer.

Besonders groß ist mit 8 Punkten auch die Differenz bei den AfD-Chefs Tino Chrupalla und Alice Weidel, wo die Frauen deutlich skeptischer sind. Auch FDP-Chef Lindner und CDU-Mann Spahn können bei Frauen weniger punkten als bei Männern. Demgegenüber kommen Lars Klingbeil, Cem Özdemir, Robert Habeck und Daniel Günther bei den Frauen besser an. CDU-Landeschef Hendrik Wüst und Linken-Politiker Gregor Gysi überzeugen beide Geschlechter gleichermaßen.

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